Louise Stomps (1900–1988) hat ein imposantes Werk hinterlassen, das nach ihrem Tod jedoch nur selten ausgestellt wurde. Menschliches Leid und die schutzlose Kreatur sind für die Berliner Bildhauerin ein Leben lang Inspiration. Sie stehen im Mittelpunkt ihres bildnerischen Schaffens, das zwischen den ausklingenden 1920er und den späten 1980er Jahren entstand.

Erste Erfolge verzeichnet Stomps zu Beginn der 1930er Jahre. Zu einer Zeit bevor die völkische Kulturpolitik des Nationalsozialismus ab 1933 das konstruktiv experimentelle Klima der Weimarer Jahre zerstörte.

Unter ihrem Motto „seid offen dem Neuen gegenüber und nehmt die moderne Kunst in ihrer unbeschreiblichen Frische und Losgelöstheit als Kompass für eine neue Zeit“, setzt sie ihre bildhauerische Tätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Ihre abstrakten Figurationen bleiben immer auf den Menschen bezogen.

Bis weit in die 1980er Jahre entwickelt Louise Stomps konsequent ihre künstlerische Handschrift. Es ist das Anliegen der Ausstellung, diese nahezu vergessene Position als eigenständigen Beitrag in der Kunstwissenschaft zu etablieren.

DAS VERBORGENE MUSEUM freut sich, in der Berlinischen Galerie die Ergebnisse der Forschungen zum Lebenswerk von Louise Stomps zu präsentieren. In diesem Zusammenhang sind erstmals auch ihre über drei Meter hohen Bronze-Figuren „Pilger“, „Einsamer“ und „Gilgamesch“, eine Schenkung der Erben von Louise Stomps an die Berlinische Galerie, in der Treppenhalle zu sehen.

Ausstellung und Katalog werden ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds und gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.