In den Sammlungen der Berlinischen Galerie ist das Thema Mode auf vielfältige Weise präsent. Neben Modefotografien quer durch das 20. Jahrhundert sprechen Gemälde und Zeichnungen von der Rolle der Mode als Ausdrucksmittel und Repräsentation einer Zeit. Die Auswahl der Werke reicht von der Reformmode um 1900 bis hin zu avantgardistischen Kleidungsentwürfen in der heutigen Kunst. Damit nimmt die Ausstellung den Dialog von Bild und Kleid über die Zeiten hinweg auf. Sie beleuchtet das Verhältnis von Künstler*innen zur Mode in mehreren Themenbereichen:

Mode in und aus Bildern wird unter anderem in der prächtigen Abendrobe des deutschen Designers Heinz Oestergaard lebendig, die der Fotograf Herbert Tobias 1954 mit seiner Kamera festhielt. Auch den Aufnahmen von Sibylle Bergemann aus dem Ostberliner Bezirk Prenzlauer Berg werden reale Kleidungsstücke wie der „Allerleirauh-Mantel“ von Angelika Kroker zur Seite gestellt.

Künstler*innen tragen Mode und bringen in ihrer Kleidung ein Lebensgefühl zum Ausdruck. George Grosz und andere Dadaisten präsentierten sich meist wie Gentlemen in englischen Anzügen. Hannah Höch trug die Mode der „Neuen Frau“, wie ihr Gesellschaftskleid von 1925–1927 offenbart. Auch in den queeren Fotografien von Rolf von Bergmann, den Zeichnungen Tabea Blumenscheins oder im Metallschmuck Reiner Hirsekorns verbanden sich in den 1980er Jahren Kunst und Selbstinszenierung.

Mode als Medium in der zeitgenössischen Kunst äußert sich in eher konzeptuellen Ansätzen. Beispiele dafür sind Wiebke Siems serielle Hutskulpturen der 1980er Jahre oder Alexandra Hopfs 2016–2018 entstandenen textilen Interpretationen von Einheitskleidung des russischen Konstruktivismus.

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