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Brief von Raoul Hausmann an Hannah Höch, Berlin
  • © Unterliegt nicht dem Urheberrechtsschutz
  • Repro: Anja Elisabeth Witte
    • Raoul Hausmann (1886 - 1971)

  • TitleBrief von Raoul Hausmann an Hannah Höch, Berlin
  • Date06.4.1917
  • CategoryKorrespondenz
  • ClassificationBrief
  • MaterialPapier, handgeschrieben
  • Amount2 Blatt
  • FondsNachlass Hannah Höch
  • Inventory NumberBG-HHC K 774/79
  • Other NumberBG-HHE I 9.20
  • CreditlineErworben aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, 1979
  • TermsBrief, Korrespondenz, 2.1.1 an den Nachlasser (pK), Deutschland / Berlin, Nachlass Hannah Höch
  • On DisplayNo
Transcription / Description
Additional Reproductions

„6. April 17.
Ich kann Dir nicht als »Iwan Karamasoff« schreiben, dazu ist die Angelegenheit zu ernst. Aber ich will keine unnützen Worte machen.
Darum sage ich Dir: auch Du hast mir gestern weh getan. Aber ich habe Dich lieb. - Heute war ich müde, und wurde dann heftig und auch roh - verzeihe das und laß mich das nicht büßen.
Aber sieh das eine: in dem Augenblick, als Du gestern sagtest: Ich liebe Dich - da mußte Dein Glaube an mich fest sein - und damit konntest Du weiterleben. Denn sonst hättest Du nicht sagen können: Ich liebe Dich. Das hieß: Ich glaube an Dich (mich).
Heute sagtest Du, Du wüßtest nicht wie weiterleben, nachdem, was ich Dir gestern gesagt hatte. Das war wieder Zweifel.
Habe mich lieb. Nimm die Kette, tu sie um, oder komm zu mir, dann tu ich sie Dir um - ich werde morgen bis 1/28 Uhr in Bismarckstraße[1] Dich erwarten.
Ich will an das: Ich liebe Dich, von gestern glauben dürfen - weiterleben heißt gut sein, sicher sein, aneinander glauben. Das ist Alles, Hab’mich lieb!

[1] In der Conditorei Müller.