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Brief von Raoul Hausmann an Werner Graeff. Berlin
  • © Unterliegt nicht dem Urheberrechtsschutz
  • Repro: Anja Elisabeth Witte
    • Raoul Hausmann (1886 - 1971)

  • TitleBrief von Raoul Hausmann an Werner Graeff. Berlin
  • Date16.05.1932
  • CategoryKorrespondenz
  • ClassificationBrief
  • MaterialPapier, maschinengeschrieben, Durchschlag
  • Amount1 Blatt
  • FondsTeilnachlass Raoul Hausmann
  • Inventory NumberBG-RHA 643
  • CreditlineErworben aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, und Spendenmitteln, 1991
  • TermsBrief, Korrespondenz, 2.2.2 von dem Nachlasser (gK), Deutschland / Berlin, Nachlass Raoul Hausmann
  • On DisplayNo
Transcription / Description

»Raoul Hausmann Berlin-Charlottenburg 4, Kaiser Friedrichstr. 52.
den 16.V.1932

Lieber Gräff
da ich in 8 Tagen nicht mehr in Berlin bin, so muss ich Sie bitten, den strategischen Teil unseres Feldzuges weiterzuführen. Wie ich Ihnen schon schrieb, war Dr. Behne von unserem Fotogespräch direkt entsetzt. Vor ein paar Tagen war der Herausgeber des Deutschen Lichtbildes, Schultz, bei mir. Es war unmöglich, ihm unser Gespräch auch nur auszugsweise mitzuteilen, denn er sah bei mir 400 Fotos, die er alle nach grade oder schief, scharf oder unscharf gut oder schlecht fand. Das Endresultat war, dass er sagte, ich verstünde noch garnichts von Fotografie, ein wirklich ausgezeichnetes Foto sei mir gelungen, aber das sei Zufall und obendrein habe es meine Frau gemacht - aber es wäre möglich, dass ich mich noch entwickelte. Umbo und Sie lehnte er heftigst ab. Also: vollkommen aussichtslos. Ich denke nun, es würde am Besten sein, das Gespräch dem Jakob, der das Gegengräfflein geschrieben hat, zuzusenden und ihn zur öffentlichen Diskussion herauszufordern. Natürlich müssen wir uns darüber klar sein, dass wir dann als Fotografen im üblichen Sinn vollkommen erledigt sind. Aber wir würden eine lernbegierige Minderheit für uns bekommen.
Nun noch folgendes: Wie stehen Sie mit Müller und Kiepenheuer? Ich habe erfahren, dass sie ein neues Fotobuch herausbringen würden, wenn man Jemand hätte, der es finanziert. Aber wenn ich ihnen Gräff-Hausmann anbiete, geht's vielleicht auch ohne Finanzier.
Wissen Sie Niemand für meine Makina?
Ich erwarte Sie also Donnerstag.«