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Brief von Ernst Fuhrmann an Raoul Hausmann. Friedrichssegen/Lahn
  • © Unterliegt nicht dem Urheberrechtsschutz
  • Repro: Anja Elisabeth Witte
    • Ernst Fuhrmann (1886 - 1956)

  • TitleBrief von Ernst Fuhrmann an Raoul Hausmann. Friedrichssegen/LahnBriefkopf: Folkwang=Auriga Verlag G.m.b.H.
  • Date06.06.1931
  • CategoryKorrespondenz
  • ClassificationBrief
  • MaterialPapier, maschinengeschrieben, mit Briefkopf
  • Amount1 Blatt
  • FondsTeilnachlass Raoul Hausmann
  • Inventory NumberBG-RHA 887
  • CreditlineErworben aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, und Spendenmitteln, 1991
  • TermsBrief, Korrespondenz, 2.2.1 an den Nachlasser (gK), Nachlass Raoul Hausmann, Deutschland / Friedrichssegen
  • On DisplayNo
Transcription / Description

»Friedrichssegen/Lahn, den 6 Juni 1931

Sehr verehrter Herr Haussmann!
Dank für Ihren Brief. Ich habe auch mit Interesse gelesen, dass Sie einen Buchverlag zu gleicher Zeit machen. Und selbst erscheinen. Ich wünsche Ihnen die äusserste Zähigkeit, durchzuführen, was Sie angefangen haben. - Mehr als einmal denke ich daran, irgendwo eine breite Front ausserhalb der Parteien aufzustellen. Die Zeit ist dazu richtig. Aber ich habe nicht das Gefühl, irgendwie Menschen mit mir zu haben. Die Hauptwege habe ich gerade kürzlich formuliert und doch noch wieder bei der Frankfurter versucht, die aber kaum den Beitrag nehmen wird. Ich habe heute, soweit ich sehen kann, das fertigste Programm mit vollem Hintergrund.
Ich könnte mir ja denken, dass ich zu dem ersten oder folgenden Heften einmal etwas schreibe und wir sehen dann, ob ich bei Ihnen mit einzuordnen bin.
Mit zahlenden Mitgliedern habe ich keine guten Erfahrungen. Wenn ich häufiger mitarbeiten sollte, haben Sie dadurch nach und nach wohl an 100 neue Leser, aber wahrscheinlich bringen Ihnen berühmtere Mitarbeiter Tausende von neuen Leuten. Trotzdem ist dies eine Zeitschrift, der ich einmal viel Erwartung entgegenbringe, und die auch zeigen wird, ob sich eine Reihe von Gegnern finden, die zugleich einen Kampf um etwas Grosses aufnehmen. Gewiss, ich würde von jeder Zersplitterung abraten und hinter Allem Rand einen sich stetig schärfer ausprägenden Kern bringen, der in die heutigen Dinge unentwegt eingreift und die Gruppe exponiert, bis sie einmal gebraucht wird.
Ich werde persönlich sehen, die Zeitschrift zu empfehlen, aber weit ist mein Aktionsradius nicht. Haben Sie nachher alte Hefte der ersten Zeit übrig, so füge ich sie verschiedenen Leuten bei.
Ihr Fuhrmann«