Resultate:  1

Brief von Hannah Höch an Rosa Höch
  • © Unterliegt nicht dem Urheberrechtsschutz
  • Repro: Anja Elisabeth Witte
    • Hannah Höch (1889 - 1978)

  • TitelBrief von Hannah Höch an Rosa Höch
  • Datierung[vermutlich 1924]
  • GattungBrief
  • SystematikKorrespondenz
  • MaterialPapier, handgeschrieben mit Tinte, handschriftlicher Zusatz mit Bleistift
  • Masse29 x 21 cm (Blattmaß)
  • Umfang1 Blatt (2 Seiten)
  • KonvolutNachlass Hannah Höch
  • InventarnummerBG-Ar 14/98,25
  • CreditlineSchenkung aus Privatbesitz, 1998
  • BezügeBrief, Korrespondenz
  • AusgestelltNein
Transkription / Beschreibung
Weitere Abbildungen

"Liebe Mutter - gerade kam Annis Karte als ich im Begriff war Dir ein paar Zeilen zu schreiben und Dich zu bitten, wenn Du zu unserem Vater raus gehst, einen Gruss auch von mir mitzunehmen. Nun hat er schon ein Jahr ausgelitten. -Seit Neujahr haben wir nun nichts voneinander gehört und ich hoffe, dass [es] Euch Allen gut geht, und dass Du als Du zurückkamst nicht gar zu viel Arbeit vorfandest, so dass Dir Dein Hiersein nicht hinterher noch leid war. und dass Du auch bald mal wieder kommst. Die Photos sind nett geworden. Leider hatten wir immer noch nicht Zeit noch ein paar Abzüge zu machen. Aber ich will das jetzt mal in Gang bringen - so dass Du 1. Mutter auch bald von dem Gruppenbild einen Abzug bekommst. Die kleine Bumsen hat Herr Fahrenlaender mehrmals abgezogen und so kann ich einen beilegen. Das liebe Mensch entwickelt sich weiter gut und man hat seine helle Freude an dem mobilen Fräulein. Ich war Ende voriger Woche draussen und fand alle gesund und muter - nachdem Grete inzwischen Erkältung und solche Sachen gehabt hatte. Ich habe jetzt wieder sehr viel zu tun. Bei Ullstein und auch privat. Es ist gut, da komme ich jetzt wieder mal zu etwas Geld und ich habe Reisegedanken für den Frühling. Wohin es gehen soll weiss ich noch nicht - aber - raus. Ich schufte und spare also augenblicklich. Haber aber auch Feste gefreiert und neulich hatte ich ein Kostüm an - was Ihr wohl hättest sehen müssen. Es hat allgemeines Entzücken erregt. Über einer Krinoline mein ehemaliges Tüllballkleid. Ohne Unterkleid, so dass man durch den Tüll und das Krinolinengestell die türkisseidenen Höschen und rotseidenen Strümpfe durchsah. Anbei eine Skizze. Für Danilo lege ich einen Zettel bei hoffentlich habt Ihr Gelegenheit ihm denselben zuzustellen sonste müsste ich Euch bitten ihn doch per Post raufzuschicken nach Zatterfeld [?]. Geht es denn dort wieder besser? Ihr müsst immer mal ein paar Zeilen schreiben, damit man weiss. Nun gratuliere ich Euch noch schön zum neuen Friedrichshafener Enkel und Neffen indem ich hoffe dass auch dort alles weiter gutging. Annis Anfrage beantworte ich dahin dass der Herr direct vom Anhalter Bahnhof mit der No 1 (eins) direct bis Dorotheenstr. fahrt garnicht weit, ungefahr 8-10 Minuten zu fahren. Zur Keitstr. kann der Herr auch direct vom Anhalter Bahnhof mit der No 4 bis Lützowplatz fahren dann die Wichmannstr. entlang bis Keitstr. laufen. Und nun nur noch viele Grüsse flur Euch beide.
Hannah
Danilo schreibe ich doch extra, ich habe nicht alles da, eine geschäftliche Angelegenheit."