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Heinrich Tiedemann
  • © Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
  • Repro: Berlinische Galerie
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TIEDEMANN
HEINRICH TIEDEMANN

Adresse: BERLIN, Preussen/Provinz Brandenburg (Berlin), Unter den Linden 12-13
Inhaber: Heinrich Tiedemann (1925); Carl Eckelmann
Bestand: 1925-
Charakteristik: Buch- und Kunst-Antiquariat
„Inkunabeln, Holzschnittbücher, Illustrierte Bücher aller Zeiten, Schöne Einbände, Gesamtausgaben, Luxusdrucke, Alte und neue Graphik, Englische und Französische Farbstiche, Gemälde, Autographen. Treffpunkt der Bibliophilen“ (Anzeige in: Adolph Donath: Technik des Kunstsammelns.- Berlin 1925. Anzeigenseite [22]

Ausstellungen:
1925: Henri de Toulouse-Lautrec; Japanische Farbholzschnitte (Sammlung Toni Straus-Negbaur);
1926: Holländische Handzeichnungen des 16.-18. Jahrhunderts

Verlag:
Der in Frankfurt am Main betriebene „Reitz & Koehler Verlag Heinrich Tiedemann“ ist 1925 erloschen, eine Neugründung in Berlin (und in Kampen auf Sylt) erfolgte am 1. April 1926 unter dem Namen „Verlag Heinrich Tiedemann“. Als Inhaberin ist nach dem Tod des Inhabers Klara Tiedemann eingetragen.

Bemerkung:
Heinrich Tiedemann (1884-1928) betrieb vor Gründung seines eigenen Geschäftes in Berlin
gemeinsam mit Mario Uzielli in Frankfurt am Main eine Buch- und Kunsthandlung (-> TIEDEMANN & UZIELLI), „bis dem ehrgeizigen Tiedemann das Frankfurter Feld zu eng schien und er nach Berlin aufbrach.“ (Pfeiffer-Belli 1986) Das dürfte bereits 1923 geschehen sein, denn Tiedemann & Uzielli betrieben zwischen Herbst 1923 und 1925 eine Berliner Filiale (Dörnbergstrasse 3/Ecke Lützowstrasse). Am 26. Februar 1925 erfolgte in Berlin die Gründung der Firma „Heinrich Tiedemann. Buch- und Kunstantiquariat“.
„Heinrich Tiedemann hat nach gütlicher Trennung von seinem Frankfurter Kompagnon Uzielli Unter den Linden 12/13 für Graphik und Buchkunst ein geschmackvolles und anziehendes Heim geschaffen. Den in guter Auswahl vorhandenen Radierungen, Holzschnitten, Farbstichen ist der graue Samt der Wände eine glückliche Folie. Schlichte Vitrinen und Schränke zeigen und bergen wertvolle Erzeugnisse der Buchdruckerkunst aller Länder und Zeiten. Wer zur ruhigen Stunde […] hier schauen und wählen kann, wird die neue Pflegestätte der Kunst in der Reichshauptstadt dankbar begrüßen. Es ist ein mutiges Unternehmen.“ (Monatshefte für Bücherfreunde und Graphiksammler. H. 3, 1925, S. 153-154)
Ein anderer Rezensent berichtet, dass Tiedemann „durch geschmackvolle Ausstattung und Veranstaltungen künstlerischer und literarischer Art die kunstsinnige Gesellschaft Berlins zu interessieren unternimmt.“(Die Kunst. H. 9 v. Juni 1925, Anzeigenseite S. IX)
Noch im Gründungsjahr zog sich Heinrich Tiedemann - wohl aus gesundheitlichen Gründen - von Geschäft zurück und Carl Eckelmann, ein früher Mitarbeiter von Paul -> GRAUPE, Berlin (Coppens 1987, S. 260) übernahm das Antiquariat, das noch in den Fünfzigerjahren bestand.

Nachweise:
Adressbuch Des Deutschen Buchhandels; Pantheon 1926; Handbuch des Kunstmarktes 1926; Maecenas 1927; Maecenas 1930; Adressbuch der Büchersammler. Hrsg. v. Albert Schramm.- Berlin 1934/35; Internationales Adressbuch der Antiquare

Chris Coppens: Der Antiquar Paul Graupe 1881-1953.- in : Gutenberg Jahrbuch. Mainz 1987. S. 255 - 264
Erich Pfeiffer-Belli: Im ’Giftschrank’ zwei große Casanova-Ausgaben. Eine Erinnerung an Frankfurter Buchhändler und Antiquare von einst.- in: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 3. 9. 1986