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Frommannsche Hofbuchhandlung am Eichplatz
  • © Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
  • Repro: Berlinische Galerie
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FROMMANNSCHE HOFBUCHHANDLUNG AM EICHPLATZ
FROMMANN
FROMMANN’SCHE HOF-BUCH- UND KUNSTHANDLUNG
FROMMANN’SCHE HOFBUCHHANDLUNG ECKARD KLOSTERMANN

Adresse: JENA, Thüringen (Thüringen), Johannisstrasse/Ecke Eichplatz
Inhaber: Eckard Klostermann (1903-1914)
Bestand: Graphisches Kabinett 1913-1914
Charakteristik: Buch- und Kunsthandlung, Graphisches Kabinett
„Graphisches Kabinett des Kunstvereins in der Frommanschen Hofbuchhandlung am Eichplatz. Wechselnde Ausstellung von graphischen Arbeiten lebender Künstler. Den ganzen Tag geöffnet.“ (Anzeige in: Jenaische Zeitung. 20. 6. 1913)

Ausstellungen:
1913: Ferdinand Hodler, Hermann Huber (Grafik); Emil Nolde (Radierungen, Holzschnitte); Max Brüning, Adolf Praeger, Willy Maenz (Radierungen, Holzschnitte); Erich Heckel (Aquarelle, Radierungen, Holzschnitte)
1914: Max Liebermann, Vereinigung bildender Künstler Berlins (Grafik); Ernst Ludwig Kirchner (Grafik); Walter Klemm, Gustav Dreher, Adolf Friedrichsohn (Holzschnitte, Aquarelle, Scherenschnitte)

Verlag:
Ernst Piltz: Führer durch Jena. Mit Zeichnungen aus Alt-Jena von Otto Ubbelohde.- 1912

Bemerkung:
Die 1727 in Züllichau gegründete und seit 1798 in Jena beheimatete Buchhandlung wurde im Jahre 1903 von Eckard Klostermann (1870-1956), seit 1898 Mitarbeiter, seit 1900 Mitbesitzer, übernommen. Klostermann, der seine Buchhändlerlehre bei -> COHEN in Bonn absolvierte, war auch Gründungsmitglied des 1903 gegründeten „Jenaer Kunstverein“ und dessen erster Kassenführer. Während die Ausstellungen des Kunstvereins im „Volkshaus“ stattfanden, wurde auf Initiative von Eberhard Grisebach im Jahre 1913 ein „Graphisches Kabinett“ in der Frommann’schen Buchhandlung eingerichtet. „Für die gesonderte, intimere Betrachtungsweise, die diese Kunstwerke fordern, ist endlich nun ein guter Raum gefunden, indem die Frommannsche Kunsthandlung ein entsprechendes Zimmer eingerichtet hat. Dies dem Kunstverein zur Verfügung gestellte graphische Kabinett hat den Vorzug zentralster Lage und ist zu jeder Tageszeit unentgeltlich zugänglich. In Verbindung mit den Ausstellungen im Volkshaus soll hier allmählich die Graphik unserer lebenden Künstler gezeigt werden. Dank der glänzendsten Verbindung unseres Kunstvereins wird man nicht mit Sekundärem und ‚Provinzkunst’ abgespeist werden. Man wird die unserer ringenden Zeit Lebendigen, die Zukunftsvollen sehen können, wie dies sonst nur in Kunstzentren und größten Städten der Fall ist.“ (Franz Roh in: Jenaische Zeitung. 21. 6. 1913)
Neben den Graphik-Ausstellungen, die die gleichzeitig stattfindenden Gemälde-Ausstellungen im Volkshaus begleiteten und ergänzten, gab es auch reine Graphikpräsentationen, deren Künstler nur hier ausstellten.
Mit der Neuübernahme der Buchhandlung am 1. Mai 1914 wurden die Ausstellungen eingestellt und die neuen Inhaber firmierten unter „Frommann’sche Buchhandlung C. Heinrich, L. Timler“. Der ehemalige Besitzer, Hofbuchhändler Eckard Klostermann, wurde zum Prokuristen bestellt. Um 1920 kam es zu einem weiteren Besitzerwechsel und nun war Walter Biedermann der Eigentümer. Er folgte Klostermann auch in der Funktion des Kassenführers des Jenaer Kunstvereins.

Nachweise:
Adressbuch des Deutschen Buchhandels; Müller, Adressbuch des Deutschen Buchhandels und verwandter Berufszweige; Pantheon 1926

Volker Wahl: Jena als Kunststadt. Begegnungen mit der modernen Kunst in der thüringischen Universitätsstadt zwischen 1900 und 1933.- Leipzig 1988
Rausch und Ernüchterung. Die Bildersammlung des Jenaer Kunstvereins - Schicksal einer Sammlung der Avantgarde. Hrsg. v. Jenaer Kunstverein e. V. [u. a.].- Jena-Quedlinburg 2008