Brief von Ernst Fuhrmann an Raoul Hausmann. Friedrichssegen/Lahn

»Friedrichssegen/Lahn, den 29. Mai 1931 Sehr verehrter Herr Haussmann! Mich freut sehr, dass eine Zeitschrift „Gegner" mit Herrn Franz Jung zu Stande kommt. Ich könnte nur wünschen, dass daraus eine grossartige, organisierte Opposition auf allerbreitester Basis wird, die auch Reales zu schaffen erreicht. Das kleine Heft, das Sie haben wollen, sende ich Ihnen anbei gern. Eine andre Frage wäre später, ob von der grossen Ausgabe in 10 Bänden, die ich jetzt mache, dort auch einmal etwas gesagt werden kann. Also, für heute wünsche ich mir eine Zeitschrift zu sehen, an der zehn Menschen stehen und mit den regelmässigsten Schlägen der Welt auf einen Keil schlagen, mit dem sie eine zu alte Erdkugel auseinanderbekommen. Wenn ich dazu hin und wieder einen zerbrochenen Hammer ersetzen kann, werde ich es gern tun. Ich bin sehr gespannt. Ich hätte gern hier selbst eine Zeitschrift gemacht, aber ich bin eigentlich froh, wenn es andre tun, denn ich sitze zu isoliert. Mit bestem Gruss für heute, Ihr Fuhrmann«