Kunsthaus Pro Arte
Werner J. Schweiger





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Work data
Object Number
BG-WJS-M-1,7
Person / organization
Title
Kunsthaus Pro Arte
Date
2005 - 2011
Classification
Creditline
2005 - 2011
Convolut
Kunstarchiv Werner J. Schweiger
Owner
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Acquisition date
2016
Collection
Copyright
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Owner
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Acquisition date
2016
Collection
Artists' Archives
Copyright
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Texts
Transcription
PRO ARTE
KUNSTHAUS PRO ARTE
Adresse: BASEL (Kanton Basel-Stadt), Freie Strasse 17 (1919-1922); Aeschengraben 29 (ab 1922); Blumenrain 24 (ab etwa 1926)
Leitung: Jules Coulin
Bestand: Gründung 1919
Charakteristik: Kunsthandlung
„Pro Arte Basel. Geschäftsstelle: Basel. Freie Strasse 17. Zentralstelle für Begutachtung und Vermittlung von Kunstwerken. Leitung: Dr. Jules Coulin. Sachverständige Beratung; Übernahme von Kunstwerken auch i. Kommission.“ (Anzeige in: Der Cicerone. H. 10 v. Mai 1920, Anzeigenseite; Der Cicerone. H. 1 v. Januar 1921, Anzeigenseite; Der Kunstwanderer. 1. Augustheft 1921, Anzeigenseite); „Pro Arte Basel. Kunsthaus Pro Arte. Basel offeriert und sucht Bilder alter Meister, Antiquitäten, Schweizer Graphik. Ständige Ausstellung. Basel, Freie Straße 17. Die Leitung: D. J. Coulin“ (Anzeige in: Die Kunst für Alle. H. v. September 1922, Umschlagseite 2; Die Kunst. H. 4 v. Januar 1923, Anzeigenseite VII; Der Kunstwanderer. September-Heft 1923, S. 2); „Kunsthaus Pro Arte. Basel. Gemälde, Antiquitäten, Möbel. Blumenrain 24. Dir. Dr. J. Coulin“ (Anzeige in: Der Kunstwanderer. Januar 1928, S. 213); „Kunsthaus Pro Arte. Basel. Blumenrain No. 24/Nähe Hotel Drei Könige. Gemälde alter und neuer Meister. Möbel, Antiquitäten.“ (Anzeige 1928, Kunstarchiv Werner J. Schweiger, Wien)
Ausstellungen:
1920: Fred Bentz
1925: Hans Purrmann
Bemerkung:
„Ein Kreis von Kunstfreunden hat in Basel eine Aktiengesellschaft gegründet, die unter der Firma Pro Arte eine Zentralstelle für Begutachtung und Vermittlung von Kunstwerken ins Leben ruft. […] Sie hofft, so manchen offenkundigen Mißständen auf dem Kunstmarkt […] begegnen zu können und damit der Kunst und Kunstpflege überhaupt zu dienen.“ (Der Cicerone. H. 2 v. 29. 1. 1920, S. 189) Diese „unabhängige Beratungsstelle […] bei der sich die Käufer Rat holen können“ (Kunst und Künstler. H. 5 v. Februar 1920, S. 192) hat sich innerhalb kürzester Zeit
„durch Expertisen, Schätzungen, Ratschläge auf allen Gebieten der Kunst und des Kunsthandels ein breites Arbeitsfeld geschaffen. Gleichzeitig entwickelte sich die eigene Verkaufs-Sammlung der Gesellschaft zu einem Kunsthaus, das in ständigen Ausstellungen Kunstwerke aller Art zur Schau stellt.“ (Die Kunst. H. 11 v. August 1921, Anzeigenseite S. I)
1922 erfolgte der erste Umzug „in die ausgedehnten Räumlichkeiten des früheren Antiquitätengeschäftes C. Jecker am Aeschengraben. Die stets wechselnden Kollektionen von Bildern alter Meister und von Kunstgegenständen können sich hier weit freier als früher entfalten. Das fachmännisch geleitete Unternehmen verdient die Beachtung unserer Kunstfreunde und Sammler.“ (Die Kunst. H. 3 v. Dezember 1923, Anzeigenseite I)
Leiter des Unternehmens war der Kunsthistoriker Dr. Jules Coulin (1882-1955). Er war 1910-1919 Assistent am Kunstmuseum Basel, Schweiz-Berichterstatter der in Leipzig erschienenen Kunstzeitschrift "Der Cicerone" und Mitarbeiter am „Schweizer Künstlerlexikon“. Coulin verfasste zahlreiche Monographien ( z. B. über Robert Zünd, Frank Buchser, Martin Disteli, Clara v. Rappard) und war engagiert im „Verband Schweizerischer Antiquare und Kunsthändler", der um 1934 seine Geschäftsstelle im Haus von „Pro arte“ hatte.
Über das Kunsthandelsangebot von „Pro Arte“ sind wir beispielsweise über den Umweg der Ankäufe von Oskar Reinhart informiert (Franz Zelger 1977. Kat. Nr. 12, 25, 75, 100, 128; Peter Vignau-Wilberg 1979. Kat. Nr. 53, 54, 91). Der Sammler in Winterthur erwarb hier ab 1920 Werke von Albert Anker, Peter Birmann, Josef Frölicher, Theophil Preiswerk, Wilhelm von Kobell, Christian Friedrich Rottmann. u. a.
Neben den ständigen wechselnden Verkaufsausstellungen wurden auch fallweise monographische Ausstellungen von zeitgenössischen Künstlern veranstaltet: 1920 stellte der englische Maler Frederick Bentz Aquarelle und Zeichnungen aus, der seit 1919 Bürger von Basel war und auch als Gemälderestaurator sowohl für die öffentlichen Kunstsammlungen Basels als auch für private Auftraggeber arbeitete.
1925 stellte der in Montagnola lebende deutsche Maler Hans Purrmann aus, die Eröffnungsrede hielt der befreundete Kunsthistoriker Friedrich Rintelen, der seit 1914 Professor für Kunstgeschichte an der Basler Universität und ab 1925 Konservator der Kunstsammlung war.
Nicht nur die Galerieszene war in Basel nicht sehr stark entwickelt, es gab auch keinen regelmässigen Auktionshandel, da ein ständiges Auktionshaus fehlte. Der Grossteil der aus Basler Besitz zur Versteigerung gekommenen Nachlässe und Sammlungen wurde entweder in Zürich oder in Luzern bei Fischer versteigert.
Das „Kunsthaus Pro Arte" schuf auch hier Abhilfe und belebte die Auktionsszene um 1930.
Die erste Versteigerung fand 1929 - gemeinsam mit Fischer - im Grand Hotel in Luzern statt, die erste Basler Versteigerung unter der Federführung von "Pro Arte" wurde von 14. bis 16. März 1932 im Stadtkasino von Basel abgehalten. Angeboten wurden der Nachlass von E. Paravicini (Inventar eines Basler Patrizierhauses, Gemälde und Zeichnungen des 17. und 18. Jahrhunderts), und aus dem Nachlass von Dr. Theodor Engelmann (1851-1931) kam neben Schweizer Graphik und Werken deutscher Romantiker auch der Inhalt seines Hauses zur Versteigerung. Die Sammlung Engelmann, Basel, ist ein ganz wesentliches Kapitel Schweizer Sammler-Geschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts. 1919 verkaufte Engelmann seine Sammlung Schweizerischer Graphiker des 18. und 19. Jahrhunderts an die Gottfried-Keller-Stiftung, 1927 stellte das Berner Kunstmuseum einen Teil seiner Sammlung aus, und 1928 versteigerte BOERNER in Leipzig - gemeinsam mit GUTEKUNST & KLIPSTEIN, Bern - seine Sammlung von Werken von Adrian Ludwig Richter.
Die Auktion der Sammlung Engelmann war ein Erfolg, und Jules Coulin meldete an die Presse: „Unser Debüt auf dem Kunstmarkt ist gut ausgefallen …" (Internationale Sammler-Zeitung. Nr. 7 v. 1. 4. 1932, S. 68).
Über weitere und später Aktivitäten von „Pro Arte“ fehlen derzeit die Unterlagen. An derselben Adresse Blumenrain 24 besteht (2007) die „Emil Weinhold Galerie Pro Arte“, deren Inhaber jegliche Auskunft verweigerten.
Ein ähnlich strukturiertes Unternehmen wurde 1921 in München unter dem Namen „Münchener Kunsthort. Institut zur Verwertung und Begutachtung von Kunstbesitz G. m. b. H.“ in der Neuhauserstrasse 51 gegründet. Aufgabe war, „die Verwertung der ihm überlassenen Objekte auf einer Grundlage vorzunehmen, welche dem Verkaufenden die Gewähr der Wahrung seiner Interessen bietet. Der Münchener Kunsthort ist ein gemeinnütziges Institut […] es dient sowohl der Beratung in allen Fragen des Kunstbesitzes, wie besonders der Verwertung von solchen, insofern er vom Besitzer veräußert werden will. Die Objekte werden in der Regel in Kommission genommen. Der Münchener Kunsthort übernimmt außerdem Auktionen und Schätzungen.“ (Der Kunstwanderer. 2. Märzheft 1921, S. 298)
Aus regelmässig geschalteten Anzeigen geht hervor, das es eine „Ständige Ausstellung“, eine „Ständige Verkaufsausstellung“ bzw. eine „Ständige sehenswerte Verkaufsausstellung“ gegeben hat (Anzeigen in: Der Kunstwanderer. 2. Märzheft 1921, S. 306; Internationale Sammler-Zeitung. Nr. 17 v. 10. 9. 1921, Umschlagseite 2; Münchener Kunstausstellung 1922 im Glaspalast. Anzeigenseite 22).
Nachweise:
Dressler 1923; Pantheon 1926; Maecenas 1927; Maecenas 1930; Adressbuch 1933; Dressler 1934; Internationales Adressbuch der Antiquare 1940
Franz Zelger: Stiftung Oskar Reinhart Winterthur. Band 1: Schweizer Maler des 18. und 19. Jahrhunderts.- Zürich 1977
Peter Vignau-Wilberg: Stiftung Oskar Reinhart Winterthur. Band 2: Deutsche und österreichische Maler des 19. Jahrhunderts.- Zürich 1979
Werner J. Schweiger: Vom modernen Auktionshandel in der deutschen Schweiz bis 1938.- Mitteilungen aus dem Kunstarchiv Werner J. Schweiger, Wien. Nr. 3, 2002
Werner J. Schweiger: „Für diese Kunst kein Publikum“. Vom Modernen Kunsthandel in Basel bis 1938.- Mitteilungen aus dem Kunstarchiv Werner J. Schweiger, Wien. Nr. 6, 2002
Transcription
PRO ARTE
KUNSTHAUS PRO ARTE
Adresse: BASEL (Kanton Basel-Stadt), Freie Strasse 17 (1919-1922); Aeschengraben 29 (ab 1922); Blumenrain 24 (ab etwa 1926)
Leitung: Jules Coulin
Bestand: Gründung 1919
Charakteristik: Kunsthandlung
„Pro Arte Basel. Geschäftsstelle: Basel. Freie Strasse 17. Zentralstelle für Begutachtung und Vermittlung von Kunstwerken. Leitung: Dr. Jules Coulin. Sachverständige Beratung; Übernahme von Kunstwerken auch i. Kommission.“ (Anzeige in: Der Cicerone. H. 10 v. Mai 1920, Anzeigenseite; Der Cicerone. H. 1 v. Januar 1921, Anzeigenseite; Der Kunstwanderer. 1. Augustheft 1921, Anzeigenseite); „Pro Arte Basel. Kunsthaus Pro Arte. Basel offeriert und sucht Bilder alter Meister, Antiquitäten, Schweizer Graphik. Ständige Ausstellung. Basel, Freie Straße 17. Die Leitung: D. J. Coulin“ (Anzeige in: Die Kunst für Alle. H. v. September 1922, Umschlagseite 2; Die Kunst. H. 4 v. Januar 1923, Anzeigenseite VII; Der Kunstwanderer. September-Heft 1923, S. 2); „Kunsthaus Pro Arte. Basel. Gemälde, Antiquitäten, Möbel. Blumenrain 24. Dir. Dr. J. Coulin“ (Anzeige in: Der Kunstwanderer. Januar 1928, S. 213); „Kunsthaus Pro Arte. Basel. Blumenrain No. 24/Nähe Hotel Drei Könige. Gemälde alter und neuer Meister. Möbel, Antiquitäten.“ (Anzeige 1928, Kunstarchiv Werner J. Schweiger, Wien)
Ausstellungen:
1920: Fred Bentz
1925: Hans Purrmann
Bemerkung:
„Ein Kreis von Kunstfreunden hat in Basel eine Aktiengesellschaft gegründet, die unter der Firma Pro Arte eine Zentralstelle für Begutachtung und Vermittlung von Kunstwerken ins Leben ruft. […] Sie hofft, so manchen offenkundigen Mißständen auf dem Kunstmarkt […] begegnen zu können und damit der Kunst und Kunstpflege überhaupt zu dienen.“ (Der Cicerone. H. 2 v. 29. 1. 1920, S. 189) Diese „unabhängige Beratungsstelle […] bei der sich die Käufer Rat holen können“ (Kunst und Künstler. H. 5 v. Februar 1920, S. 192) hat sich innerhalb kürzester Zeit
„durch Expertisen, Schätzungen, Ratschläge auf allen Gebieten der Kunst und des Kunsthandels ein breites Arbeitsfeld geschaffen. Gleichzeitig entwickelte sich die eigene Verkaufs-Sammlung der Gesellschaft zu einem Kunsthaus, das in ständigen Ausstellungen Kunstwerke aller Art zur Schau stellt.“ (Die Kunst. H. 11 v. August 1921, Anzeigenseite S. I)
1922 erfolgte der erste Umzug „in die ausgedehnten Räumlichkeiten des früheren Antiquitätengeschäftes C. Jecker am Aeschengraben. Die stets wechselnden Kollektionen von Bildern alter Meister und von Kunstgegenständen können sich hier weit freier als früher entfalten. Das fachmännisch geleitete Unternehmen verdient die Beachtung unserer Kunstfreunde und Sammler.“ (Die Kunst. H. 3 v. Dezember 1923, Anzeigenseite I)
Leiter des Unternehmens war der Kunsthistoriker Dr. Jules Coulin (1882-1955). Er war 1910-1919 Assistent am Kunstmuseum Basel, Schweiz-Berichterstatter der in Leipzig erschienenen Kunstzeitschrift "Der Cicerone" und Mitarbeiter am „Schweizer Künstlerlexikon“. Coulin verfasste zahlreiche Monographien ( z. B. über Robert Zünd, Frank Buchser, Martin Disteli, Clara v. Rappard) und war engagiert im „Verband Schweizerischer Antiquare und Kunsthändler", der um 1934 seine Geschäftsstelle im Haus von „Pro arte“ hatte.
Über das Kunsthandelsangebot von „Pro Arte“ sind wir beispielsweise über den Umweg der Ankäufe von Oskar Reinhart informiert (Franz Zelger 1977. Kat. Nr. 12, 25, 75, 100, 128; Peter Vignau-Wilberg 1979. Kat. Nr. 53, 54, 91). Der Sammler in Winterthur erwarb hier ab 1920 Werke von Albert Anker, Peter Birmann, Josef Frölicher, Theophil Preiswerk, Wilhelm von Kobell, Christian Friedrich Rottmann. u. a.
Neben den ständigen wechselnden Verkaufsausstellungen wurden auch fallweise monographische Ausstellungen von zeitgenössischen Künstlern veranstaltet: 1920 stellte der englische Maler Frederick Bentz Aquarelle und Zeichnungen aus, der seit 1919 Bürger von Basel war und auch als Gemälderestaurator sowohl für die öffentlichen Kunstsammlungen Basels als auch für private Auftraggeber arbeitete.
1925 stellte der in Montagnola lebende deutsche Maler Hans Purrmann aus, die Eröffnungsrede hielt der befreundete Kunsthistoriker Friedrich Rintelen, der seit 1914 Professor für Kunstgeschichte an der Basler Universität und ab 1925 Konservator der Kunstsammlung war.
Nicht nur die Galerieszene war in Basel nicht sehr stark entwickelt, es gab auch keinen regelmässigen Auktionshandel, da ein ständiges Auktionshaus fehlte. Der Grossteil der aus Basler Besitz zur Versteigerung gekommenen Nachlässe und Sammlungen wurde entweder in Zürich oder in Luzern bei Fischer versteigert.
Das „Kunsthaus Pro Arte" schuf auch hier Abhilfe und belebte die Auktionsszene um 1930.
Die erste Versteigerung fand 1929 - gemeinsam mit Fischer - im Grand Hotel in Luzern statt, die erste Basler Versteigerung unter der Federführung von "Pro Arte" wurde von 14. bis 16. März 1932 im Stadtkasino von Basel abgehalten. Angeboten wurden der Nachlass von E. Paravicini (Inventar eines Basler Patrizierhauses, Gemälde und Zeichnungen des 17. und 18. Jahrhunderts), und aus dem Nachlass von Dr. Theodor Engelmann (1851-1931) kam neben Schweizer Graphik und Werken deutscher Romantiker auch der Inhalt seines Hauses zur Versteigerung. Die Sammlung Engelmann, Basel, ist ein ganz wesentliches Kapitel Schweizer Sammler-Geschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts. 1919 verkaufte Engelmann seine Sammlung Schweizerischer Graphiker des 18. und 19. Jahrhunderts an die Gottfried-Keller-Stiftung, 1927 stellte das Berner Kunstmuseum einen Teil seiner Sammlung aus, und 1928 versteigerte BOERNER in Leipzig - gemeinsam mit GUTEKUNST & KLIPSTEIN, Bern - seine Sammlung von Werken von Adrian Ludwig Richter.
Die Auktion der Sammlung Engelmann war ein Erfolg, und Jules Coulin meldete an die Presse: „Unser Debüt auf dem Kunstmarkt ist gut ausgefallen …" (Internationale Sammler-Zeitung. Nr. 7 v. 1. 4. 1932, S. 68).
Über weitere und später Aktivitäten von „Pro Arte“ fehlen derzeit die Unterlagen. An derselben Adresse Blumenrain 24 besteht (2007) die „Emil Weinhold Galerie Pro Arte“, deren Inhaber jegliche Auskunft verweigerten.
Ein ähnlich strukturiertes Unternehmen wurde 1921 in München unter dem Namen „Münchener Kunsthort. Institut zur Verwertung und Begutachtung von Kunstbesitz G. m. b. H.“ in der Neuhauserstrasse 51 gegründet. Aufgabe war, „die Verwertung der ihm überlassenen Objekte auf einer Grundlage vorzunehmen, welche dem Verkaufenden die Gewähr der Wahrung seiner Interessen bietet. Der Münchener Kunsthort ist ein gemeinnütziges Institut […] es dient sowohl der Beratung in allen Fragen des Kunstbesitzes, wie besonders der Verwertung von solchen, insofern er vom Besitzer veräußert werden will. Die Objekte werden in der Regel in Kommission genommen. Der Münchener Kunsthort übernimmt außerdem Auktionen und Schätzungen.“ (Der Kunstwanderer. 2. Märzheft 1921, S. 298)
Aus regelmässig geschalteten Anzeigen geht hervor, das es eine „Ständige Ausstellung“, eine „Ständige Verkaufsausstellung“ bzw. eine „Ständige sehenswerte Verkaufsausstellung“ gegeben hat (Anzeigen in: Der Kunstwanderer. 2. Märzheft 1921, S. 306; Internationale Sammler-Zeitung. Nr. 17 v. 10. 9. 1921, Umschlagseite 2; Münchener Kunstausstellung 1922 im Glaspalast. Anzeigenseite 22).
Nachweise:
Dressler 1923; Pantheon 1926; Maecenas 1927; Maecenas 1930; Adressbuch 1933; Dressler 1934; Internationales Adressbuch der Antiquare 1940
Franz Zelger: Stiftung Oskar Reinhart Winterthur. Band 1: Schweizer Maler des 18. und 19. Jahrhunderts.- Zürich 1977
Peter Vignau-Wilberg: Stiftung Oskar Reinhart Winterthur. Band 2: Deutsche und österreichische Maler des 19. Jahrhunderts.- Zürich 1979
Werner J. Schweiger: Vom modernen Auktionshandel in der deutschen Schweiz bis 1938.- Mitteilungen aus dem Kunstarchiv Werner J. Schweiger, Wien. Nr. 3, 2002
Werner J. Schweiger: „Für diese Kunst kein Publikum“. Vom Modernen Kunsthandel in Basel bis 1938.- Mitteilungen aus dem Kunstarchiv Werner J. Schweiger, Wien. Nr. 6, 2002
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