Sachse & Heinzelmann
Werner J. Schweiger
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Object Number
BG-WJS-M-1,147
Person / organization
Title
Sachse & Heinzelmann
Classification
Owner
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin
Acquisition date
2016
Collection
Copyright
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Owner
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin
Acquisition date
2016
Collection
Artists' Archives
Copyright
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Texts
Transcription
SACHSE & HEINZELMANN
SACHSE & HEINZELMANN’S KUNSTSALON
SACHSE & HEINZELMANN G. M. B. H.
Adresse: HANNOVER, Preussen/Provinz Hannover (Niedersachsen), Georgstrasse 22 (1890-1943)
Inhaber: Sachse & Heinzelmann (1880-1887); Otto Heinzelmann (1887-1906); Sachse & Heinzelmann G. m. b. H. (seit 1906)
Mitarbeiter: Otto Heinzelmann, Berthold Bedcke, Adolf Seemeyer, Robert Jockusch (Geschäftsführer); Herta Heinzelmann (Leiterin der Kunstabteilung)
Bestand: 1880-heute
Charakteristik: Buchhandlung, Kunsthandlung, Antiquariat
„Sachse & Heinzelmann’s Kunstsalon. Ausstellung v. Werken der graphischen Künste“ (Jahrbuch der bildenden Kunst 1904, Sp. 89); „Selten günstiger Gelegenheitskauf! Moderne Graphik erster Künstler in alten Drucken, soweit kleiner Vorrat reicht. [Folgt Aufzählung der Künstler und Werke von Lovis Corinth, Hans Hermann, Ludwig von Hofmann, Leopold von Kalckreuth, Arthur Kampf, Max Klinger, Carl Koepping, Walter Leistikow, Max Liebermann, Heinrich Reifferscheid, Franz Skarbina, Fritz Voellmy] Sachse & Heinzelmann G. m. b. H. Hannover. Kunstantiquariat“ (Anzeige in: Kunstchronik und Kunstmarkt. Nr. 21 v. 13. 2. 1914, S. 186)
Ausstellungen:
1919: Oskar Kokoschka (Kohlezeichnungen); Graphik von Ernst Barlach, Max Beckmann, Theo von Brockhusen, Max Burchartz, Kurt Hoelloff, Christian Schad; Scherenschnitte von Frauen
1921: Graphik von Lovis Corinth, Max Liebermann, Carl Anton Reichel, Max Slevogt, Alexander Soldenhoff
1923: Charlotte Berend-Corinth
Bemerkung:
Die Buch- und Kunsthandlung „Sachse & Heinzelmann“ wurde am 1. November 1880 gegründet und seit 1887 von Otto Heinzelmann (1853-1930) als alleinigem Inhaber geführt. 1906 wurde die Firma in eine G. m. b. H. umgewandelt, als Geschäftsführer fungierten Otto Heinzelmann und Berthold Bedcke († 1928), später übernahmen Adolf Seemeyer und Robert Jockusch diese Funktionen.
Eine persönliche Charakteristik stammt vom dem Frankfurter Buchhändler Max Ziegert, der in seinen Erinnerungen schreibt: „Auch Heinzelmann, in Firma Sachse & Heinzelmann in Hannover darf nicht unerwähnt bleiben […] sein Absatzgebiet erstreckte sich über ganz Niederdeutschland, und er war einer der ersten, die sich mit dem antiquarischen Verkauf moderner Graphik befaßten“ (Max Ziegert 1916, S. 894).
In der kurzgefassten Geschichte des Hauses schreibt der Chronist: „Otto Heinzelmanns umfassende Kenntnis, vor allem auf dem Gebiet der Graphik, sein gesundes Urteil und sein persönliches Verhältnis zur älteren wie zur neueren Kunst, haben andere Kenner und Künstler angezogen. Die Sammler, deren es damals noch eine ganze Reihe gab, fanden in ihm einen kundigen Helfer.“ (Johann Frerking 1955, S. 6-8) Genannt werden die beiden Hannoverischen Sammler August Nitzscher und Konrad Wrede. Beide hatten bedeutende Graphiksammlungen. Nitzscher Handzeichnungen und Graphik vom 15.-20. Jahrhundert, die er in einem Vermächtnis 1929 dem Graphischen Kabinett des Kestner-Museums schenkte, in Wredes Graphiksammlung stand Max Slevogt im Mittelpunkt (Emil Waldmann 1919), seine Sammlung ging 1949 an das Kestner-Museum.
1914 trat die Tochter Herta Heinzelmann in das väterliche Geschäft ein „und hat, ihren besonderen Gaben und Interessen entsprechend, sich insbesondere zwei Jahrzehnte lang entschieden und entscheidend der Kunstabteilung angenommen; sie stellte auch die Verbindung her mit der 1916 gegründeten Kestner-Gesellschaft und der von dieser zuerst in Hannover zielbewußt geförderten neuen Kunst des Expressionismus“ (Johann Frerking 1955, S. 9)
Das Angebot der Kunstabteilung war vor allem auf Graphik ausgerichtet, wie auch die vereinzelt nachgewiesenen Ausstellungen belegen.
Die Buchhandlung wurde am 9. Oktober 1943 durch Bomben zerstört. Sachse & Heinzelmann setzte die Tätigkeit nach dem Krieg in der Podbielskistrasse 357 fort (Deutsches Kunstadressbuch. Hrsg. v. Walter Kaupert.- Berlin [1950]). Die Buchhandlung ist 2008 in der Königstrasse 20 tätig.
Nachweise:
Adressbuch des Deutschen Buchhandels; Müller, Adressbuch des Deutschen Buchhandels und verwandter Berufszweige; Seelig 1903; Jahrbuch der bildenden Kunst 1904, 1906/07, 1907/08; Dressler 1906, 1907, 1908, 1909; Pantheon 1914; Pantheon 1926; Handbuch des Kunstmarktes 1926; Adressbuch der Antiquare 1926 (-1937/38); Maecenas 1927; Internationales Adressbuch der Antiquare
Max Ziegert: Schattenrisse deutscher Antiquare. Persönliche Erinnerungen aus den Jahren 1870-1915.- in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Nr. 155 v. 7. 7. 1916, S. 894-895
Emil Waldmann: Eine Slevogt-Sammlung.- in: Kunst und Künstler. H. 3 v. Dezember 1919, S. 99-107
Die Zwanziger Jahre in Hannover. Bildende Kunst. Literatur, Theater, Tanz, Architektur 1916-1933.- Hannover 1962
Johann Frerking: Sachse & Heinzelmann 1880-1955.- in: 75 Jahre Sachse & Heinzelmann. Ein kleiner Almanach zum 1. November 1955. (Hrsg. v. Margarete Jockusch).- Hannover 1955. S. 6-11
Transcription
SACHSE & HEINZELMANN
SACHSE & HEINZELMANN’S KUNSTSALON
SACHSE & HEINZELMANN G. M. B. H.
Adresse: HANNOVER, Preussen/Provinz Hannover (Niedersachsen), Georgstrasse 22 (1890-1943)
Inhaber: Sachse & Heinzelmann (1880-1887); Otto Heinzelmann (1887-1906); Sachse & Heinzelmann G. m. b. H. (seit 1906)
Mitarbeiter: Otto Heinzelmann, Berthold Bedcke, Adolf Seemeyer, Robert Jockusch (Geschäftsführer); Herta Heinzelmann (Leiterin der Kunstabteilung)
Bestand: 1880-heute
Charakteristik: Buchhandlung, Kunsthandlung, Antiquariat
„Sachse & Heinzelmann’s Kunstsalon. Ausstellung v. Werken der graphischen Künste“ (Jahrbuch der bildenden Kunst 1904, Sp. 89); „Selten günstiger Gelegenheitskauf! Moderne Graphik erster Künstler in alten Drucken, soweit kleiner Vorrat reicht. [Folgt Aufzählung der Künstler und Werke von Lovis Corinth, Hans Hermann, Ludwig von Hofmann, Leopold von Kalckreuth, Arthur Kampf, Max Klinger, Carl Koepping, Walter Leistikow, Max Liebermann, Heinrich Reifferscheid, Franz Skarbina, Fritz Voellmy] Sachse & Heinzelmann G. m. b. H. Hannover. Kunstantiquariat“ (Anzeige in: Kunstchronik und Kunstmarkt. Nr. 21 v. 13. 2. 1914, S. 186)
Ausstellungen:
1919: Oskar Kokoschka (Kohlezeichnungen); Graphik von Ernst Barlach, Max Beckmann, Theo von Brockhusen, Max Burchartz, Kurt Hoelloff, Christian Schad; Scherenschnitte von Frauen
1921: Graphik von Lovis Corinth, Max Liebermann, Carl Anton Reichel, Max Slevogt, Alexander Soldenhoff
1923: Charlotte Berend-Corinth
Bemerkung:
Die Buch- und Kunsthandlung „Sachse & Heinzelmann“ wurde am 1. November 1880 gegründet und seit 1887 von Otto Heinzelmann (1853-1930) als alleinigem Inhaber geführt. 1906 wurde die Firma in eine G. m. b. H. umgewandelt, als Geschäftsführer fungierten Otto Heinzelmann und Berthold Bedcke († 1928), später übernahmen Adolf Seemeyer und Robert Jockusch diese Funktionen.
Eine persönliche Charakteristik stammt vom dem Frankfurter Buchhändler Max Ziegert, der in seinen Erinnerungen schreibt: „Auch Heinzelmann, in Firma Sachse & Heinzelmann in Hannover darf nicht unerwähnt bleiben […] sein Absatzgebiet erstreckte sich über ganz Niederdeutschland, und er war einer der ersten, die sich mit dem antiquarischen Verkauf moderner Graphik befaßten“ (Max Ziegert 1916, S. 894).
In der kurzgefassten Geschichte des Hauses schreibt der Chronist: „Otto Heinzelmanns umfassende Kenntnis, vor allem auf dem Gebiet der Graphik, sein gesundes Urteil und sein persönliches Verhältnis zur älteren wie zur neueren Kunst, haben andere Kenner und Künstler angezogen. Die Sammler, deren es damals noch eine ganze Reihe gab, fanden in ihm einen kundigen Helfer.“ (Johann Frerking 1955, S. 6-8) Genannt werden die beiden Hannoverischen Sammler August Nitzscher und Konrad Wrede. Beide hatten bedeutende Graphiksammlungen. Nitzscher Handzeichnungen und Graphik vom 15.-20. Jahrhundert, die er in einem Vermächtnis 1929 dem Graphischen Kabinett des Kestner-Museums schenkte, in Wredes Graphiksammlung stand Max Slevogt im Mittelpunkt (Emil Waldmann 1919), seine Sammlung ging 1949 an das Kestner-Museum.
1914 trat die Tochter Herta Heinzelmann in das väterliche Geschäft ein „und hat, ihren besonderen Gaben und Interessen entsprechend, sich insbesondere zwei Jahrzehnte lang entschieden und entscheidend der Kunstabteilung angenommen; sie stellte auch die Verbindung her mit der 1916 gegründeten Kestner-Gesellschaft und der von dieser zuerst in Hannover zielbewußt geförderten neuen Kunst des Expressionismus“ (Johann Frerking 1955, S. 9)
Das Angebot der Kunstabteilung war vor allem auf Graphik ausgerichtet, wie auch die vereinzelt nachgewiesenen Ausstellungen belegen.
Die Buchhandlung wurde am 9. Oktober 1943 durch Bomben zerstört. Sachse & Heinzelmann setzte die Tätigkeit nach dem Krieg in der Podbielskistrasse 357 fort (Deutsches Kunstadressbuch. Hrsg. v. Walter Kaupert.- Berlin [1950]). Die Buchhandlung ist 2008 in der Königstrasse 20 tätig.
Nachweise:
Adressbuch des Deutschen Buchhandels; Müller, Adressbuch des Deutschen Buchhandels und verwandter Berufszweige; Seelig 1903; Jahrbuch der bildenden Kunst 1904, 1906/07, 1907/08; Dressler 1906, 1907, 1908, 1909; Pantheon 1914; Pantheon 1926; Handbuch des Kunstmarktes 1926; Adressbuch der Antiquare 1926 (-1937/38); Maecenas 1927; Internationales Adressbuch der Antiquare
Max Ziegert: Schattenrisse deutscher Antiquare. Persönliche Erinnerungen aus den Jahren 1870-1915.- in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Nr. 155 v. 7. 7. 1916, S. 894-895
Emil Waldmann: Eine Slevogt-Sammlung.- in: Kunst und Künstler. H. 3 v. Dezember 1919, S. 99-107
Die Zwanziger Jahre in Hannover. Bildende Kunst. Literatur, Theater, Tanz, Architektur 1916-1933.- Hannover 1962
Johann Frerking: Sachse & Heinzelmann 1880-1955.- in: 75 Jahre Sachse & Heinzelmann. Ein kleiner Almanach zum 1. November 1955. (Hrsg. v. Margarete Jockusch).- Hannover 1955. S. 6-11
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