Kunstsalon Swatschek
Werner J. Schweiger





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Work data
Object Number
BG-WJS-M-1,211
Person / organization
Title
Kunstsalon Swatschek
Date
2005 - 2011
Classification
Creditline
2005 - 2011
Convolut
Kunstarchiv Werner J. Schweiger
Owner
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Acquisition date
2016
Collection
Copyright
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Owner
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Acquisition date
2016
Collection
Artists' Archives
Copyright
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Texts
Transcription
SWATSCHEK
KUNSTSALON SWATSCHEK
BUCH- UND KUNSTHANDLUNG MAX SWATSCHEK
MAX SWATSCHEK & SEPP ZULEHNER
Adresse: SALZBURG, Salzburg, Ludwig Viktorplatz 5 (1927 umbenannt in: Alter Markt)
Inhaber: Max Swatschek
Bestand: 1907-1931
Charakteristik: Kunsthandlung, Verlag
„Kunstsalon Swatschek, Salzburg, Ludwig-Viktor-Platz 5. I. Stock. Permanente Kunstausstellung. Kunstwerke können zur Ausstellung und Verkauf eingesandt werden. Vorherige Anfrage erbeten.“ (Anzeige in: Dresslers Kunstjahrbuch 1908, Anzeigenseite A 22); „Permanente Kunstausstellung. Kunstsalon Swatschek. Salzburg. Ludwig Viktorplatz 5, 1. Stock. Täglich geöffnet von 8 Uhr morgens bis 7 Uhr abends. An Sonn- und Feiertagen von 9 bis 11 Uhr vormittags. Eintritt frei. Ohne Kaufzwang.“ (Anzeige in: Salzburgischer Geschäfts-, Volks- und Amts-Kalender für das Jahr 1908, Anzeigenseite); „Max Swatschek. Buch- u. Kunsthandlung. Ludwig Viktorplatz 5. Salzburg“ (Reklamemarke, Kunstarchiv Werner J. Schweiger, Wien); „Kunstsalon Swatschek Salzburg. Permanente Kunstausstellung. Ludwig Viktorplatz 5. 1. Stock. Eintritt frei.“ (Plakat, signiert „Messinger“, um 1915; Albertina, [Sammlung Julius Paul])
Ausstellungen:
1907: Eröffnungsausstellung (dabei u. a. Georg Fischinger, Karl Janoschek, Franz Kulstrunk, Ferdinand Mühlbacher, Hans Nowack, Otto Rau, Leo Reiffenstein, Hubert von Zwickle)
1917: Herbert Gurschner
1920: Georg Jung
1925: Johannes Hepperger.
Verlag:
Salzburg. 12 Bilder nach Federzeichnungen von Ulf Seidl. 1913
Salzburg. 6 Bilder nach Federzeichnungen von Ulf Seidl. 1914
München. 12 Bilder nach Federzeichnungen von Ulf Seidl
Bemerkung:
Die im Jahr 1600 gegründete Mayrische Buchhandlung wurde am 1. Juli 1901 von dem aus Österreich-Schlesien zugezogenen Maximilian Swatschek (1874-1940) übernommen und firmierte unter „Mayrische Buchhandlung Inhaber Max Swatschek“ mit den Geschäftsgebieten „Buch-, Kunst- u. Musikhandlung nebst Leihbibliothek und Bahnhofsbuchhandlung“ (Adressbuch des Deutschen Buchhandels), später erweiterte sich das Angebot um Mineralien und Petrefakte, und eine Konzert-Unternehmung wurde angeschlossen. Daneben führte er ein „Großes Kunstlager an Originalen, Stichen, Gravuren, Radierungen, Steindrucken etc.“ (Anzeige in: Salzburger Adressbuch 1908, S. 100).
Max Swatschek führte den Titel „Kammerbuchhändler seiner k. u. k. Hoheit Erzherzog Eugen von Österreich“ und verlegte den „Salzburgischen Geschäfts-, Volks- und Amts-Kalender“
sowie das „Salzburger Adressbuch“. Daneben druckte er Postkarten mit Salzburger Ansichten (Erhard Koppensteiner 2005). Von dem Salzburger Maler und Dichter Ulf Seidl (er schuf auch ein Exlibris für Max Swatschek und wurde später Mitinhaber der Wiener GALERIE WÜRTHLE) verlegte er Mappen mit reproduzierten Federzeichnungen und Postkarten. Im Ersten Weltkrieg beteiligte sich Swatschek an der Kriegseuphorie mit Propagandapostkarten und der Publikation von Kriegsgedichten von Karl Schlossleitner (Wirf weg, damit du nicht verlierst! Auch ein paar Kriegs-Gedichte).
Als Karl Kraus 1914 eine Lesung in Salzburg veranstaltete, waren die Eintrittskarten in der „Buchhandlung Swatschek“ erhältlich (Die Fackel. H. 389-390 v. 15. 12. 1913, Umschlagseite 4).
Die Mayrische Buchhandlung decke mit ihrem Angebot als Buch- Kunst- und Musikalienhandlung und einem Verlag das übliche breite Angebot eines Betriebes in einer kleinen Stadt ab. Was in Salzburg fehlte, war eine Kunsthandlung mit angeschlossenem Ausstellunsgsbetrieb.
„In Kreisen der Kunstfreunde sowie der ausübenden Künstler wurde es schon oft beklagt, daß in Salzburg mit Ausnahme der Exposition im Künstlerhause, keine Gelegenheit zu kleineren ständigen Ausstellungen geboten ist. Die Künstler waren angewiesen, die Liebeswürdigkeit […] zumeist der Buchhandlungen in Anspruch zu nehmen, wollten sie irgend ein neues Werk der Öffentlichkeit zur Besichtigung anheimstellen. Dort wurden die Bilder dann in den Auslagenfenstern deponiert.“ (Salzburger Zeitung. 17. 8. 1907, S. 2).
Zu den Buchhandlungen, die gelegentlich „Schaufensterausstellungen“ veranstalteten, gehörte bis 1907 auch die Mayrische Buchhandlung, ehe sie im Sommer 1907 im ersten Stock der Buchhandlung am Ludwig-Viktorplatz 5 einen Raum für kleinere ständige Kunstausstellungen einrichtete (Christa Swoboda 1977, S. 88; Ernst Hanisch 1986, S. 125; Salzburger Kulturlexikon 2001, S. 163) und unter dem Namen „Kunstsalon Swatschek“ die erste Salzburger Galerie etablierte. „Einem sehr glücklichen Gedanken hat Herr Max Swatschek […] Form gegeben. Er hat im ersten Stockwerk des Hauses einen kleinen Kunstsalon eingerichtet und damit für Salzburg eine Neuheit geschaffen, die der allgemeinen Beachtung und Förderung wert erscheint. Besonders die Künstler Salzburgs werden Herrn Swatschek zu Dank verpflichtet sein […] Hier vereinigt sich Beleuchtung, Arrangement und Innenausstattung zu einem Ganzen, das vorteilhafter nicht gedacht werden kann und das die ausgestellten Kunstwerke voll zur Geltung kommen läßt. Die Ausstattung des Raumes ist geschmackvoll und zweckentsprechend. Von der blaugrauen Wandverkleidung heben sich die Bilder äußerst wirkungsvoll ab […] Der Gesamteindruck des Salons ist ein sehr günstiger und zeigt, daß hier eine verständnisvolle Hand gewaltet hat. […] Der Kunstsalon Swatschek ist jedermann unentgeltlich zugänglich [und bedeutet] für die Stadt Salzburg einen Fortschritt, über den man sich herzlich freuen darf.“ (Salzburger Volksblatt. 17. 8. 1907, S. 5; Dank an Dr. Erhard Koppensteiner, Salzburg Museum für eine Kopie des Zeitungsausschnittes.)
Der Kunstsalon Swatschek, der durch eine Wendeltreppe über die Buchhandlung erreichbar war (Salzburger Tagblatt. 17. 8. 1907, S. 2) zeigte in seiner Eröffnungsausstellung Werke von Salzburger, Wiener und Münchner Künstlern sowie Graphik und Plastik. Eine Fotografie des Ausstellungsraumes (wohl der Eröffnungsausstellung) befindet sich in der Fotosammlung des Salzburg Museum.
In einer 1908 geschalteten Anzeige heisst es: „Permanente Kunstausstellung. Kunstwerke können zur Ausstellung und Verkauf eingesandt werden. Vorherige Anfrage erbeten.“ (Anzeige in: Dresslers Kunstjahrbuch 1908, Anzeigenseite A 22).
Monographische Einzelausstellungen dürften eher die Ausnahme gewesen sein, derzeit sind lediglich drei nachzuweisen: 1917 stellte der noch in der Innsbrucker kunstgewerblichen Fachschule studierende H t Gurschner erstmals aus (Herbert Gurschner 2000, S. 9; hier wird Swatschek irrtümlich als Innsbrucker Kunsthandlung bezeichnet), Anfang 1920 stellte Georg Jung erstmals in Salzburg aus und 1925 der in Wien lebende Tiroler Maler Johannes Hepperger.
Weitere Beziehungen zu bildenden Künstlern belegt die Tatsache, dass Max Swatschek unterstützendes Mitglied der 1923 gegründeten Innviertler Künstlergilde war (Jahrbuch 1928, S. [67]).
1919 verkaufte Max Swatschek die Buchhandlung an Otto Neugebauer, der damit in die Bismarckstrasse 18 übersiedelte.
Ab 1. Juli 1919 firmierte er weiter am Ludwig-Viktorplatz 5 unter „Max Swatschek“ als Kunst- u. Antiquitätenhandlung mit angeschlossenem Kunstverlag, später erfolgte eine weitere Änderung durch Hereinnahme eines Partners und der Umbenennung in „Max Swatschek und Sepp Zulehner“ mit den Geschäftsfeldern „Kunst- und Musikhaus, Konzerdirektion“.
Um 1931 wurde Sepp Zulehner alleiniger Inhaber. Die Kunstabteilung wurde aufgegeben und Zulehner spezialisierte sich als „Musik- und Radiohaus, Musikalienhandlung“. In seinem Verlag und unter seiner Herausgeberschaft erschien 1937-1938 die „Salzburger Kunstchronik. Illustrierte Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Film“ (Ankwicz-Kleehoven 1951, S. 32).
Max Swatschek betrieb den Kunsthandel weiter bis zu seinem Tod 1940 von seiner Wohnadresse Auerspergstrasse 41.
Nachweise:
Archiv:
Salzburg Museum (mit besonderem Dank an Dr. Erhard Koppensteiner für zahlreiche Hinweise)
Literatur:
Adressbuch des Deutschen Buchhandels; Müller, Adressbuch des Deutschen Buchhandels und verwandter Berufszweige; Perles; Dressler 1908, 1909, 1923; Handbuch des Kunstmarktes 1926; Maecenas 1927; Maecenas 1930; Adressbuch 1933
Jahrbuch der Innviertler Künstlergilde 1928
Hans Ankwicz-Kleehoven: Österreichische Kunstzeitschriften.- in: Das Antiquariat. Wien. Jg. 7, 1951, Nr. 21-24 v. November/Dezember, S. 28-36
Christa Swoboda: Der Salzburger Kunstverein 1844-1922.- Dissertation Salzburg 1977
Ernst Hanisch, Ulrike Fleischer: Im Schatten berühmter Zeiten. Salzburg in den Jahren Georg Trakls 1887-1914.- Salzburg 1986
Herbert Gurschner. Ein Tiroler in London. Hrsg. v. Claudia Widder und Roland Widder.- Innsbruck 2000
Salzburger Kulturlexikon. Hrsg. v. Adolf Haslinger und Peter Mittermayr.- Salzburg 2001
Erhard Koppensteiner: Salzburger Fotokarten des Kunstverlages Max Swatschek (Salzburger Museum Carolino Augusteum. Das Kunstwerk des Monats. 18. Jg. 2005, Blatt 208)
Transcription
SWATSCHEK
KUNSTSALON SWATSCHEK
BUCH- UND KUNSTHANDLUNG MAX SWATSCHEK
MAX SWATSCHEK & SEPP ZULEHNER
Adresse: SALZBURG, Salzburg, Ludwig Viktorplatz 5 (1927 umbenannt in: Alter Markt)
Inhaber: Max Swatschek
Bestand: 1907-1931
Charakteristik: Kunsthandlung, Verlag
„Kunstsalon Swatschek, Salzburg, Ludwig-Viktor-Platz 5. I. Stock. Permanente Kunstausstellung. Kunstwerke können zur Ausstellung und Verkauf eingesandt werden. Vorherige Anfrage erbeten.“ (Anzeige in: Dresslers Kunstjahrbuch 1908, Anzeigenseite A 22); „Permanente Kunstausstellung. Kunstsalon Swatschek. Salzburg. Ludwig Viktorplatz 5, 1. Stock. Täglich geöffnet von 8 Uhr morgens bis 7 Uhr abends. An Sonn- und Feiertagen von 9 bis 11 Uhr vormittags. Eintritt frei. Ohne Kaufzwang.“ (Anzeige in: Salzburgischer Geschäfts-, Volks- und Amts-Kalender für das Jahr 1908, Anzeigenseite); „Max Swatschek. Buch- u. Kunsthandlung. Ludwig Viktorplatz 5. Salzburg“ (Reklamemarke, Kunstarchiv Werner J. Schweiger, Wien); „Kunstsalon Swatschek Salzburg. Permanente Kunstausstellung. Ludwig Viktorplatz 5. 1. Stock. Eintritt frei.“ (Plakat, signiert „Messinger“, um 1915; Albertina, [Sammlung Julius Paul])
Ausstellungen:
1907: Eröffnungsausstellung (dabei u. a. Georg Fischinger, Karl Janoschek, Franz Kulstrunk, Ferdinand Mühlbacher, Hans Nowack, Otto Rau, Leo Reiffenstein, Hubert von Zwickle)
1917: Herbert Gurschner
1920: Georg Jung
1925: Johannes Hepperger.
Verlag:
Salzburg. 12 Bilder nach Federzeichnungen von Ulf Seidl. 1913
Salzburg. 6 Bilder nach Federzeichnungen von Ulf Seidl. 1914
München. 12 Bilder nach Federzeichnungen von Ulf Seidl
Bemerkung:
Die im Jahr 1600 gegründete Mayrische Buchhandlung wurde am 1. Juli 1901 von dem aus Österreich-Schlesien zugezogenen Maximilian Swatschek (1874-1940) übernommen und firmierte unter „Mayrische Buchhandlung Inhaber Max Swatschek“ mit den Geschäftsgebieten „Buch-, Kunst- u. Musikhandlung nebst Leihbibliothek und Bahnhofsbuchhandlung“ (Adressbuch des Deutschen Buchhandels), später erweiterte sich das Angebot um Mineralien und Petrefakte, und eine Konzert-Unternehmung wurde angeschlossen. Daneben führte er ein „Großes Kunstlager an Originalen, Stichen, Gravuren, Radierungen, Steindrucken etc.“ (Anzeige in: Salzburger Adressbuch 1908, S. 100).
Max Swatschek führte den Titel „Kammerbuchhändler seiner k. u. k. Hoheit Erzherzog Eugen von Österreich“ und verlegte den „Salzburgischen Geschäfts-, Volks- und Amts-Kalender“
sowie das „Salzburger Adressbuch“. Daneben druckte er Postkarten mit Salzburger Ansichten (Erhard Koppensteiner 2005). Von dem Salzburger Maler und Dichter Ulf Seidl (er schuf auch ein Exlibris für Max Swatschek und wurde später Mitinhaber der Wiener GALERIE WÜRTHLE) verlegte er Mappen mit reproduzierten Federzeichnungen und Postkarten. Im Ersten Weltkrieg beteiligte sich Swatschek an der Kriegseuphorie mit Propagandapostkarten und der Publikation von Kriegsgedichten von Karl Schlossleitner (Wirf weg, damit du nicht verlierst! Auch ein paar Kriegs-Gedichte).
Als Karl Kraus 1914 eine Lesung in Salzburg veranstaltete, waren die Eintrittskarten in der „Buchhandlung Swatschek“ erhältlich (Die Fackel. H. 389-390 v. 15. 12. 1913, Umschlagseite 4).
Die Mayrische Buchhandlung decke mit ihrem Angebot als Buch- Kunst- und Musikalienhandlung und einem Verlag das übliche breite Angebot eines Betriebes in einer kleinen Stadt ab. Was in Salzburg fehlte, war eine Kunsthandlung mit angeschlossenem Ausstellunsgsbetrieb.
„In Kreisen der Kunstfreunde sowie der ausübenden Künstler wurde es schon oft beklagt, daß in Salzburg mit Ausnahme der Exposition im Künstlerhause, keine Gelegenheit zu kleineren ständigen Ausstellungen geboten ist. Die Künstler waren angewiesen, die Liebeswürdigkeit […] zumeist der Buchhandlungen in Anspruch zu nehmen, wollten sie irgend ein neues Werk der Öffentlichkeit zur Besichtigung anheimstellen. Dort wurden die Bilder dann in den Auslagenfenstern deponiert.“ (Salzburger Zeitung. 17. 8. 1907, S. 2).
Zu den Buchhandlungen, die gelegentlich „Schaufensterausstellungen“ veranstalteten, gehörte bis 1907 auch die Mayrische Buchhandlung, ehe sie im Sommer 1907 im ersten Stock der Buchhandlung am Ludwig-Viktorplatz 5 einen Raum für kleinere ständige Kunstausstellungen einrichtete (Christa Swoboda 1977, S. 88; Ernst Hanisch 1986, S. 125; Salzburger Kulturlexikon 2001, S. 163) und unter dem Namen „Kunstsalon Swatschek“ die erste Salzburger Galerie etablierte. „Einem sehr glücklichen Gedanken hat Herr Max Swatschek […] Form gegeben. Er hat im ersten Stockwerk des Hauses einen kleinen Kunstsalon eingerichtet und damit für Salzburg eine Neuheit geschaffen, die der allgemeinen Beachtung und Förderung wert erscheint. Besonders die Künstler Salzburgs werden Herrn Swatschek zu Dank verpflichtet sein […] Hier vereinigt sich Beleuchtung, Arrangement und Innenausstattung zu einem Ganzen, das vorteilhafter nicht gedacht werden kann und das die ausgestellten Kunstwerke voll zur Geltung kommen läßt. Die Ausstattung des Raumes ist geschmackvoll und zweckentsprechend. Von der blaugrauen Wandverkleidung heben sich die Bilder äußerst wirkungsvoll ab […] Der Gesamteindruck des Salons ist ein sehr günstiger und zeigt, daß hier eine verständnisvolle Hand gewaltet hat. […] Der Kunstsalon Swatschek ist jedermann unentgeltlich zugänglich [und bedeutet] für die Stadt Salzburg einen Fortschritt, über den man sich herzlich freuen darf.“ (Salzburger Volksblatt. 17. 8. 1907, S. 5; Dank an Dr. Erhard Koppensteiner, Salzburg Museum für eine Kopie des Zeitungsausschnittes.)
Der Kunstsalon Swatschek, der durch eine Wendeltreppe über die Buchhandlung erreichbar war (Salzburger Tagblatt. 17. 8. 1907, S. 2) zeigte in seiner Eröffnungsausstellung Werke von Salzburger, Wiener und Münchner Künstlern sowie Graphik und Plastik. Eine Fotografie des Ausstellungsraumes (wohl der Eröffnungsausstellung) befindet sich in der Fotosammlung des Salzburg Museum.
In einer 1908 geschalteten Anzeige heisst es: „Permanente Kunstausstellung. Kunstwerke können zur Ausstellung und Verkauf eingesandt werden. Vorherige Anfrage erbeten.“ (Anzeige in: Dresslers Kunstjahrbuch 1908, Anzeigenseite A 22).
Monographische Einzelausstellungen dürften eher die Ausnahme gewesen sein, derzeit sind lediglich drei nachzuweisen: 1917 stellte der noch in der Innsbrucker kunstgewerblichen Fachschule studierende H t Gurschner erstmals aus (Herbert Gurschner 2000, S. 9; hier wird Swatschek irrtümlich als Innsbrucker Kunsthandlung bezeichnet), Anfang 1920 stellte Georg Jung erstmals in Salzburg aus und 1925 der in Wien lebende Tiroler Maler Johannes Hepperger.
Weitere Beziehungen zu bildenden Künstlern belegt die Tatsache, dass Max Swatschek unterstützendes Mitglied der 1923 gegründeten Innviertler Künstlergilde war (Jahrbuch 1928, S. [67]).
1919 verkaufte Max Swatschek die Buchhandlung an Otto Neugebauer, der damit in die Bismarckstrasse 18 übersiedelte.
Ab 1. Juli 1919 firmierte er weiter am Ludwig-Viktorplatz 5 unter „Max Swatschek“ als Kunst- u. Antiquitätenhandlung mit angeschlossenem Kunstverlag, später erfolgte eine weitere Änderung durch Hereinnahme eines Partners und der Umbenennung in „Max Swatschek und Sepp Zulehner“ mit den Geschäftsfeldern „Kunst- und Musikhaus, Konzerdirektion“.
Um 1931 wurde Sepp Zulehner alleiniger Inhaber. Die Kunstabteilung wurde aufgegeben und Zulehner spezialisierte sich als „Musik- und Radiohaus, Musikalienhandlung“. In seinem Verlag und unter seiner Herausgeberschaft erschien 1937-1938 die „Salzburger Kunstchronik. Illustrierte Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Film“ (Ankwicz-Kleehoven 1951, S. 32).
Max Swatschek betrieb den Kunsthandel weiter bis zu seinem Tod 1940 von seiner Wohnadresse Auerspergstrasse 41.
Nachweise:
Archiv:
Salzburg Museum (mit besonderem Dank an Dr. Erhard Koppensteiner für zahlreiche Hinweise)
Literatur:
Adressbuch des Deutschen Buchhandels; Müller, Adressbuch des Deutschen Buchhandels und verwandter Berufszweige; Perles; Dressler 1908, 1909, 1923; Handbuch des Kunstmarktes 1926; Maecenas 1927; Maecenas 1930; Adressbuch 1933
Jahrbuch der Innviertler Künstlergilde 1928
Hans Ankwicz-Kleehoven: Österreichische Kunstzeitschriften.- in: Das Antiquariat. Wien. Jg. 7, 1951, Nr. 21-24 v. November/Dezember, S. 28-36
Christa Swoboda: Der Salzburger Kunstverein 1844-1922.- Dissertation Salzburg 1977
Ernst Hanisch, Ulrike Fleischer: Im Schatten berühmter Zeiten. Salzburg in den Jahren Georg Trakls 1887-1914.- Salzburg 1986
Herbert Gurschner. Ein Tiroler in London. Hrsg. v. Claudia Widder und Roland Widder.- Innsbruck 2000
Salzburger Kulturlexikon. Hrsg. v. Adolf Haslinger und Peter Mittermayr.- Salzburg 2001
Erhard Koppensteiner: Salzburger Fotokarten des Kunstverlages Max Swatschek (Salzburger Museum Carolino Augusteum. Das Kunstwerk des Monats. 18. Jg. 2005, Blatt 208)
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