Die Bücherstube am Siegestor Horst Stobbe
Werner J. Schweiger







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Object Number
BG-WJS-M-1,197
Person / organization
Title
Die Bücherstube am Siegestor Horst Stobbe
Date
2005 - 2011
Classification
Creditline
2005 - 2011
Convolut
Kunstarchiv Werner J. Schweiger
Owner
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Acquisition date
2016
Collection
Copyright
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Owner
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Acquisition date
2016
Collection
Artists' Archives
Copyright
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Texts
Transcription
STOBBE
OTTMAR SCHÖNHUTH NACHF. (STOBBE, DULTZ & CO.)
OTTMAR SCHÖNHUTH NACHF. (HORST STOBBE)
HORST STOBBE (OTTMAR SCHÖNHUTH NACHF.)
BÜCHERSTUBE HORST STOBBE
HORST STOBBE, BUCHHANDLUNG U. ANTIQARIAT
HORST STOBBE, BUCHHÄNDLER
DIE BÜCHERSTUBE HORST STOBBE
DIE BÜCHERSTUBE AM SIEGESTOR HORST STOBBE
BÜCHERSTUBE STOBBE
HORST STOBBE BÜCHERSTUBE
Adresse: MÜNCHEN, Bayern, Schwanthaler Strasse 2 (1909-1916); Ludwigstrasse 17a (1916-1927); Promenadestrasse 12 (ab 1927); Promenadeplatz 18 (1931); Ritter von Epp-Platz [bis 1933 Promenadeplatz] 8 (1933-1944)
Inhaber: Horst Stobbe ,Willy Heimann (Mitbesitzer 1929-1931)
Bestand: Gründung der Vorläuferfirma Ottmar Schönhuth 1904; Gründung „Die Bücherstube am Siegestor Horst Stobbe“ 1916
Charakteristik: Buchhandlung, Antiquariat, Kunsthandlung, Auktionen
„Bibliophile und Freunde moderner Literatur und Kunst finden alles Neue und vieles Seltene und Interessante in der Bücherstube Horst Stobbe“ (Anzeige in: Das Forum. H. 1 v. April 1914, Anzeigenseite); „Moderne Literatur, Graphik, Liebhaberausgaben, Handgearbeitete Bucheinbände, Vergriffene und illustrierte Bücher ohne Kaufzwang zu besichtigen in der Bücherstube“ (Anzeige in: Das Forum. H. 4 v. Juli 1914, Anzeigenseite); „Flugblätter, Karikaturen, Gelegenheitsschriften Kuriosa, Kriegsgraphik usw. Kostenlose Zusammenstellung und gute Ratschläge erteilt die ‚Bücherstube’ in München“ (Anzeige in: Der Zwiebelfisch. H. 6, 1915, Anzeigenseite); „Moderne Buchkunst, Graphik, Erstausgaben, Illustrierte Bücher und Seltenheiten des XIX. und XX. Jahrh.“ (Anzeige in: Muenchener Neue Secession. II. Ausstellung 1916, Anzeigenseite); „Die Bücherstube am Siegestor Horst Stobbe München Ludwigstraße 17a. Eröffnung Oktober 1916. Raumausstattung von den Deutschen Werkstätten. Ständige Graphik- und Buchgewerbe-Ausstellung. Anfang November 1916 I. Bücher-Versteigerung“ (Anzeige in: Der Zwiebelfisch. H. 6, 1916, Anzeigenseite); „Ständige Graphik- und Buchgewerbe-Ausstellung. Bücher und Bilder von auserlesenem Geschmack“ (Anzeige in: Der Zwiebelfisch. H. 2 v. Dezember 1916, Anzeigenseite); „Ich suche zu kaufen: Illustrierte Bücher, Erstausgaben, Graphik des XIX. und XX. Jahrh.“ (Anzeige in: Der Cicerone. H. 10 v. Mai 1920, Anzeigenseite); „Ständige Ausstellung“ (Anzeige in: Die Kunst. H. 9 v. Juni 1921, Anzeigenseite VII); „Horst Stobbe. Bücherstube, Antiquariat. München, Promenadestrasse 12. Das Buch des Bibliophilen. Verzeichnis 95: 50 Jahre Deutsche Literatur 1880-1930. Ständige Ausstellungen. Verzeichnis 96: Handzeichnungen und Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts. Versteigerungen“ (Anzeige in: Corona. H. 1 v. Juni 1930, Anzeigenseite); „Horst Stobbe Bücherstube. Buch. Kunst. Graphik. Ständige Ausstellung. Ritter-von Epp-Platz 8“ (Anzeige in: Grosse Deutsche Kunstausstellung 1938. Anzeigenseite 21)
Ausstellungen:
1916: Bruno Goldschmitt, Bernhard Halbreiter; Emil Preetorius
1917: Adolf Jutz; Erna Frank; Otto Blümel; Fritz Helmut Ehmcke; Münchener Plakatkunst; Münchner Lehrwerkstätten; Robert Engels, Bruno Goldschmitt
1918: Hans Meid
1919: Von den Anfängen der Buchdruckerkunst bis zum Ende des 18. Jahrhunderts; Das illustrierte Buch des 19. Jahrhunderts; Die Anfänge der modernen Buchkunst. Pan, Josef Sattler, Melchior Lechter; Der Albert-Langen-Verlag; Der Buchschmuck (dabei u. a. Aubrey Beardsley, Marcus Behmer, Thomas Theodor Heine, Emil Rudolf Weiß); Der Insel-Verlag, der Verlag Eugen Diederichs; Das typographische Buch; Das illustrierte Buch der Gegenwart (dabei u. a. Ernst Barlach, Karl Caspar, Robert Engels, Willi Geiger, Bruno Goldschmitt, Peter Halm, Franz Hecht, Rolf von Hoerschelmann, Alfred Kubin, Hans Meid, Max Slevogt, Max Unold); Der Bucheinband (Hand-Einbände von Karl Ebert); Lovis Corinth (das gesamte graphische Werk)
1920: Fritz Helmut Ehmcke
1922: Graf Franz von Pocci
1927: Alfred Kubin (Gelegenheitsblätter und Skizzen)
1929: Das deutsche illustrierte Buch (dabei u. a. Markus Behmer, Alfred Kubin)
Verlag:
1. Verlag der Bücherstube:
Adolf von Hatzfeld: Die Liebe. Gedichte, 1918
Die Bücherstube. Neue Folge 1931
Felix Grafe: Ruit Hora. Neue Gedichte, (1916 im Verlag Hans von Weber erschienen, um 1918 Übernahme durch Stobbe)
Almanach der Bücherstube [1918]
Ein kleines Buch für kleine Leute. Holzschnitte und Reime von F[ritz] Endell. (1913 bei Beck erschienen, Vertrieb durch Stobbe)
2. Horst Stobbe Verlag (1919-1927):
Die Bücherstube. Blätter für Freunde des Buches und der zeichnenden Künste. Jg. 1, 1919/1921, H. 1-5/6; Jg. 2, 1922, H. 1; Jg. 5, 1926/1927, H. 1-4/6
Der grundgescheute Antiquarius. Jg. 1, 1920/1922, H. 1-6
Almanach der Bücherstube 1920; Almanach der Bücherstube 1921; Almanach der Bücherstube 1922
Einzelschriften zur Bücher- und Handschriftenkunde. Band 1, 1921- Band 6, 1927
Das schöne Buch. Katalog deutscher Verleger auf der Deutschen Gewerbeschau München, 1922
Friedrich Lippert: In memoriam Oskar Panizza, 1926
Bemerkung:
Die in München legendäre „Bücherstube am Siegestor“ von Horst Stobbe {(1884-1974)} wurde im Oktober 1916 eröffnet, hatte jedoch eine längere Vorgeschichte: Die in der Schwanthalerstrasse 2 gelegene Buchhandlung „Ottmar Schönhuth“ wurde am 1. Juli 1904 gegründet und am 1. Juli 1909 von Horst Stobbe und Alfred Dultz übernommen und firmierte bis Juli 1911unter dem Namen „Ottmar Schönhuth Nachf. (Stobbe, Dultz & Co.)“. Nach der Trennung von Dultz (der 1911 eine Buchhandlung in der Landwehrstrasse 6 eröffnete) war Stobbe der alleinige Inhaber von „Ottmar Schönhuth Nachf. (Horst Stobbe)“, welche Bezeichnung 1913 in „Horst Stobbe (Ottmar Schönhuth Nachf.)“ geändert wurde. Von einer Buchhändler-Kollegin und Zeitgenossin wurde der umtriebige Buchhändler so charakterisiert: „Im Wechselspiel und Zusammenklang von Bücherfreund, Sammler, Autor, Buchhändler und Antiquar und Verleger war Horst Stobbe einmalig.“ (Lotte Roth-Wölffle: Horst Stobbe.- in: Die Münchner 1990, S. 92-93)
An der Jahreswende 1912/13 richtete Stobbe in seiner Buchhandlung eine „Bücherstube“ ein, welche erstmals für ein neues Konzept der Büchervermittlung stand: Die Bedienung durch den Buchhändler wurde durch die freie Zugänglichkeit der Werke in offenen Regalen abgelöst und die Kunden hatten die Möglichkeit in einer bequem eingerichteten Leseecke oder einem Leseraum sich mit den Büchern vertraut zu machen. Stobbe selbst beschreibt die Einrichtung 1913: „Vor der Klause des Buchhändlers muß der Lärm des Alltags Halt machen. Daher ist es Pflicht eines Sortimenters, einen Raum zu schaffen von unaufdringlich geschmackvoller Ausstattung, in dessen Lehnstühlen der Kunde, unbehelligt von nötigenden Gehilfen, die im Besucher nur den Käufer sehen, Zeitschriften durchblättern, interessante und schöne Neuerscheinungen geruhig betrachten kann“ (Der Zwiebelfisch. H. 6 [v. Dezember] 1913, Anzeigenseite). An anderer Stelle schreibt Stobbe: „Für Freunde guter Lektüre und beschaulicher Muße habe ich in meinen Geschäfträumen eine Bücherstube in modernem Geschmack eingerichtet und lade alle Bücherfreunde zum Besuche ein. In meiner Bücherstube liegen alte und neue Bücher aus. Seltenheiten, bibliophile Zeitschriften und graphische Arbeiten die viel Interessantes bieten.“ (Ottmar Schönhuth Nachf. Horst Stobbe, Katalog 39, Exlibris, Moderne Graphik [1913], Umschlagseite 3)
Dieses Konzept wurde im Laufe der Jahre von zahlreichen Buchhandlungen übernommen. Beispiele für Bücherstuben, die auch Ausstellungen veranstalteten sind u. a. -> FREIBURGER BÜCHERSTUBE, Freiburg, -> BÜCHERSTUBE HANS GÖTZ in Hamburg, -> BÜCHERSTUBE AM MUSEUM in Wiesbaden, -> NEUE BÜCHERSTUBE AM RING in Köln, -> BÜCHERSTUBE AM WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM in Köln, -> BÜCHERSTUBE WALTER SEVERIN in Hagen, -> BIBLIOPHILE BÜCHERSTUBE CLARA LANDAU, Berlin, -> {KUNST UND BÜCHERSTUBE MAX FRIEDLAND, Erfurt.}
Mit der Einrichtung der Bücherstube plante Stobbe eine Reihe von typographisch besonders gestalteten kleinen Angebotsheften, die regelmässig zu einzelnen Themen erscheinen sollten. Unter dem Titel „Die Bücherstube“ erschien allerdings nur das erste Heft und war „Richard Dehmel und seiner Zeit“ zu dessen 50. Geburtstag am 18. November 1913 gewidmet. (Sechs Jahre später, 1919, begann dann die Zeitschrift „Die Bücherstube“ im Horst Stobbe Verlag zu erscheinen.)
Stobbe führte die von Schönhuth begonnene Katalogreihe (insgesamt 137 Kataloge) der Buchhandlung weiter. Mit Katalog 39 (Exlibris, Moderne Graphik [1913]) wurde auch die zeitgenössische Originalgraphik in das Angebot miteinbezogen und reichte von Albert Aichinger bis Walter Ziegler.
1916 zog Stobbe in die Ludwigstrasse 17a und nannte seine neue Buchhandlung „Die Bücherstube am Siegestor“, wo er in acht Räumen seine Vorstellungen einer Buch- und Kunsthandlung verwirklichen konnte. [Die Bücherstube „wurde tatsächlich zum Treffpunkt des geistigen und literarischen München, [im Gästebuch]spiegelt sich auch das Leben und Treiben der Gesellschaft Münchener Bücherfreunde wieder, die hier meistens zu tagen pflegte.“ (Horst Stobbe 1954, S. 7)]
„Die bekannte Buchhandlung Horst Stobbe hat seit Anfang Oktober dicht am Siegestor in der Ludwigstr. 17a, eine ‚Bücherstube’ eröffnet, die neben dem Verkauf von Büchern auch intimen Ausstellungen und Vortragsabenden, sowie Bücherversteigerungen dienen soll. Mit der Bücherstube ist ein ‚Graphisches Kabinett’ verbunden, das die Münchener Möglichkeiten, Graphik in wechselnden Ausstellungen und in fein abgestimmten kleinen Räumen zu genießen, in dankendwerter Weise vermehrt.“ (Der Cicerone. H. 23/24 v. 6. 12. 1916, S. 497)
Die Entwürfe zur Raumausstattung wurde von Karl Bertsch entworfen, „einem unserer bedeutendsten und sachlich klarsten Innenarchitekten“ (Der Zwiebelfisch. H. 1 v. November 1916, S. 32) und von den „Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst Dresden-Hellerau und
München“ ausgeführt, das Signet der Bücherstube wurde von Fritz Helmut Ehmke gezeichnet.
Mit der Eröffnung der Bücherstube 1916 begann Stobbe auch mit Auktionen, von denen er bis 1931 insgesamt elf veranstaltete. Hauptinhalt waren meist ganze Bibliotheken und Nachlässe von Büchersammlern, moderne Pressendrucke und illustrierte Bücher. Lediglich bei der IV. Bücher-Versteigerung am 4. März 1918 wurde neben moderner Buchkunst auch Graphik angeboten und die für Mitte Mai 1921 angekündigte VI. Bücherversteigerung enthielt alte und neue Graphik.
Mit Auktion XI, dem Nachlass von Georg Schaumberg, beendete Stobbe seine Auktionen.
Im November 1918 erschien der erste „Almanach der Bücherstube“, dem noch drei weitere bis 1922 folgen sollten, {in denen „befreundete Dichter wie Thomas und Heinrich Mann, Rainer Maria Rilke, Albrecht Schäffer, Rudolf G. Binding, Adolf von Hatzfeld, Willy Seidel u. a. Beiträge“ als Erstdrucke veröffentlichten (Horst Stobbe 1954, S. 7).} Über diese ganz spezielle Form des Buchhändler-Almanachs schrieb W. F. Schubert: „Dieser kleine Almanach des rührigen Horst Stobbe, der außer Text- und Bildproben aus neuen Werken auch eine Anzahl kleiner Sonderbeiträge und ein Verzeichnis empfehlenswerter Bücher enthält, wird zweifellos dazu beitragen, das Verständnis für das innen wie auch außen schöne Buch zu fördern“ (Gute Werbedrucksachen.- in: Das Plakat. H. 3, 1920, S. 160-162; Zitat S. 161)
1919 gründete Stobbe den „Horst Stobbe Verlag“ an der Adresse der „Bücherstube“. Die zahlreichen Künstlerkontakte, die Stobbe schon frühzeitig pflegte (zahlreiche Exlibris für Stobbe u. a. von Hubert Wilm, Karl Fincke, Karl Schwalbach, Emil Preetorius, ein frühes Plakat von 1912 von Rolf von Hoerschelmann (Hoerschelmann 2000. Nr. 540) für Ottmar Schönhuth Nachf. Stobbe, Dultz & Co.) kamen auch dem Verlag zugute. Einbände und Umschläge gestalteten Bruno Goldschmitt, Thomas Theodor Heine, Rudolf Koch und Alfred Kubin.
Während zwischen der Eröffnung der „Bücherstube“ und Ende 1919 zahlreiche Ausstellungen stattfanden, wurden solche in den Folgejahren nur mehr vereinzelt veranstaltet.
Über die bei Stobbe vertretenen Künstler wissen wir aus verschiedenen Anzeigen, in denen die folgenden Namen genannt werden: Karl Arnold, Ernst Barlach, Karl Caspar, Lovis Corinth, Robert Engels, Willi Geiger, Bruno Goldschmitt, Otto Greiner, Rudolf Großmann, Peter Halm, Franz Hecht, Erich Heckel, Rolf von Hoerschelmann, Adolf Jutz, Max Klinger, Oskar Kokoschka, Käte Kollwitz, Alfred Kubin, Wilhelm Leibl, Max Liebermann, Hans Meid, Adolph Menzel, Emil Preetorius, Edwin Scharff, Adolf Schinnerer, Max Slevogt, Max Unold, Albert Welti. (Anzeigen in: Almanach der Bücherstube 1918, Anzeigenseite; Muenchener Neue Secession. V. Ausstellung 1919, Anzeigenseite). 1917 erschien Katalog 50 „Zeitgenössische Graphik“, im Sommer 1919 erschien Katalog 57: „Moderne Graphik und Handzeichnungen von Menzel bis zur Gegenwart“, in dem zahlreiche bereits oben erwähnte Künstler ebenso vertreten waren wie Max Beckmann, Erich Heckel und Hans Purrmann. 1923 erschien Katalog 63: „Deutsche Illustratoren. Vierzig Jahre deutsche Buchkunst von Max Klinger bis zur Gegenwart“.
Horst Stobbe war in zahlreichen Bibliophilen-Gesellschaften Mitglied (Gesellschaft der Münchner Bibliophilen, Gesellschaft der Bibliophilen, Weimar, Deutsche Exlibris-Gesellschaft, Berlin), bei der am 23. März 1923 in der „Bücherstube“ gegründeten „Gesellschaft der Münchner Bücherfreunde“ war er auch Schriftführer und die monatlichen Zusammenkünfte fanden am Gründungsort statt (Deutsche Bibliophilie 1931, S. 194, Eva-Maria Herbertz 2005, S. 83-85). Von Stobbe stammt auch die erste „Bibliographie der Deutschen Pressen“ (in: Die Bücherstube. H. 5/6, 1923, S. 175-192) und zwei Darstellungen der Münchner bibliophilen Gesellschaften (Stobbe 1969 und Stobbe 1972).
1927 zog Stobbe in die Promenadestrasse 12 und nannte sich nun „Bücherstube Stobbe“. Weiter Umzüge folgten. 1944 wurde sein letzter Standort im Maffei-Palais (Promenadeplatz 8, 1933 umbenannt in Ritter von Epp-Platz) ausgebombt.
Nachweise:
Adressbuch des Deutschen Buchhandels; Müller, Adressbuch des Deutschen Buchhandels und verwandter Berufszweige; Pantheon 1926, Adressbuch der Antiquare 1926 ; Maecenas 1927, Internationales Adressbuch der Antiquare 1928(-1940); Maecenas 1930
Deutsche Bibliophilie in drei Jahrzehnten. Veröffentlichungen der Deutschen Bibliophilen Gesellschaften und der ihnen gewidmeten Gaben 1898-1930. Hrsg. von der Deutschen Bücherei. (Bearbeitet von Julius Rodenberg.)- Leipzig 1931
{Horst Stobbe: Die Entstehung der ersten Bücherstube.- in: Das Antiquariat. Jg. 8, 1952, S. 373- 374
Horst Stobbe: Begegnungen mit Dichtern.- [München 1954]. (Der Gesellschaft der Bibliophilen e. V. zum 55. Jahrestag in München.)
Rudolf Adolph: Zum 75. Geburtstag von Horst Stobbe.- in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 15, 1959, S. 695-698}
Horst Stobbe: Die Gesellschaft der Münchner Bibliophilen 1907-1913.- in: Imprimatur. N. F. 6, 1969, S. 33-50
Horst Stobbe: Die Gesellschaft der Münchner Bücherfreunde 1919-1931.- in: Imprimatur. N. F. 7, 1972, S. 45-72
Rolf von Horschelmann.- München: F. Zisska & R. Kistner Auktion 36. 20. 10. 2000
Heinz Sarkowski: Die Bücherstube, Blätter für Freunde des Buches und der zeichnenden Künste.- in: Imprimatur. Neue Folge 5, 1967, S. 81-89
Die Münchner Freie Gesellige Vereinigung „Die Mappe“. 1926-1990. Hrsg. v. Lotte Roth-Wölfle.- München 1990
Reinhard Wittmann: Hundert Jahre Buchkultur in München.- München 1993
Eva-Maria Herbertz: „Der heimliche König von Schwabylon“. Der Graphiker und Sammler Rolf von Hoerschelmann in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten.- München 2005
Transcription
STOBBE
OTTMAR SCHÖNHUTH NACHF. (STOBBE, DULTZ & CO.)
OTTMAR SCHÖNHUTH NACHF. (HORST STOBBE)
HORST STOBBE (OTTMAR SCHÖNHUTH NACHF.)
BÜCHERSTUBE HORST STOBBE
HORST STOBBE, BUCHHANDLUNG U. ANTIQARIAT
HORST STOBBE, BUCHHÄNDLER
DIE BÜCHERSTUBE HORST STOBBE
DIE BÜCHERSTUBE AM SIEGESTOR HORST STOBBE
BÜCHERSTUBE STOBBE
HORST STOBBE BÜCHERSTUBE
Adresse: MÜNCHEN, Bayern, Schwanthaler Strasse 2 (1909-1916); Ludwigstrasse 17a (1916-1927); Promenadestrasse 12 (ab 1927); Promenadeplatz 18 (1931); Ritter von Epp-Platz [bis 1933 Promenadeplatz] 8 (1933-1944)
Inhaber: Horst Stobbe ,Willy Heimann (Mitbesitzer 1929-1931)
Bestand: Gründung der Vorläuferfirma Ottmar Schönhuth 1904; Gründung „Die Bücherstube am Siegestor Horst Stobbe“ 1916
Charakteristik: Buchhandlung, Antiquariat, Kunsthandlung, Auktionen
„Bibliophile und Freunde moderner Literatur und Kunst finden alles Neue und vieles Seltene und Interessante in der Bücherstube Horst Stobbe“ (Anzeige in: Das Forum. H. 1 v. April 1914, Anzeigenseite); „Moderne Literatur, Graphik, Liebhaberausgaben, Handgearbeitete Bucheinbände, Vergriffene und illustrierte Bücher ohne Kaufzwang zu besichtigen in der Bücherstube“ (Anzeige in: Das Forum. H. 4 v. Juli 1914, Anzeigenseite); „Flugblätter, Karikaturen, Gelegenheitsschriften Kuriosa, Kriegsgraphik usw. Kostenlose Zusammenstellung und gute Ratschläge erteilt die ‚Bücherstube’ in München“ (Anzeige in: Der Zwiebelfisch. H. 6, 1915, Anzeigenseite); „Moderne Buchkunst, Graphik, Erstausgaben, Illustrierte Bücher und Seltenheiten des XIX. und XX. Jahrh.“ (Anzeige in: Muenchener Neue Secession. II. Ausstellung 1916, Anzeigenseite); „Die Bücherstube am Siegestor Horst Stobbe München Ludwigstraße 17a. Eröffnung Oktober 1916. Raumausstattung von den Deutschen Werkstätten. Ständige Graphik- und Buchgewerbe-Ausstellung. Anfang November 1916 I. Bücher-Versteigerung“ (Anzeige in: Der Zwiebelfisch. H. 6, 1916, Anzeigenseite); „Ständige Graphik- und Buchgewerbe-Ausstellung. Bücher und Bilder von auserlesenem Geschmack“ (Anzeige in: Der Zwiebelfisch. H. 2 v. Dezember 1916, Anzeigenseite); „Ich suche zu kaufen: Illustrierte Bücher, Erstausgaben, Graphik des XIX. und XX. Jahrh.“ (Anzeige in: Der Cicerone. H. 10 v. Mai 1920, Anzeigenseite); „Ständige Ausstellung“ (Anzeige in: Die Kunst. H. 9 v. Juni 1921, Anzeigenseite VII); „Horst Stobbe. Bücherstube, Antiquariat. München, Promenadestrasse 12. Das Buch des Bibliophilen. Verzeichnis 95: 50 Jahre Deutsche Literatur 1880-1930. Ständige Ausstellungen. Verzeichnis 96: Handzeichnungen und Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts. Versteigerungen“ (Anzeige in: Corona. H. 1 v. Juni 1930, Anzeigenseite); „Horst Stobbe Bücherstube. Buch. Kunst. Graphik. Ständige Ausstellung. Ritter-von Epp-Platz 8“ (Anzeige in: Grosse Deutsche Kunstausstellung 1938. Anzeigenseite 21)
Ausstellungen:
1916: Bruno Goldschmitt, Bernhard Halbreiter; Emil Preetorius
1917: Adolf Jutz; Erna Frank; Otto Blümel; Fritz Helmut Ehmcke; Münchener Plakatkunst; Münchner Lehrwerkstätten; Robert Engels, Bruno Goldschmitt
1918: Hans Meid
1919: Von den Anfängen der Buchdruckerkunst bis zum Ende des 18. Jahrhunderts; Das illustrierte Buch des 19. Jahrhunderts; Die Anfänge der modernen Buchkunst. Pan, Josef Sattler, Melchior Lechter; Der Albert-Langen-Verlag; Der Buchschmuck (dabei u. a. Aubrey Beardsley, Marcus Behmer, Thomas Theodor Heine, Emil Rudolf Weiß); Der Insel-Verlag, der Verlag Eugen Diederichs; Das typographische Buch; Das illustrierte Buch der Gegenwart (dabei u. a. Ernst Barlach, Karl Caspar, Robert Engels, Willi Geiger, Bruno Goldschmitt, Peter Halm, Franz Hecht, Rolf von Hoerschelmann, Alfred Kubin, Hans Meid, Max Slevogt, Max Unold); Der Bucheinband (Hand-Einbände von Karl Ebert); Lovis Corinth (das gesamte graphische Werk)
1920: Fritz Helmut Ehmcke
1922: Graf Franz von Pocci
1927: Alfred Kubin (Gelegenheitsblätter und Skizzen)
1929: Das deutsche illustrierte Buch (dabei u. a. Markus Behmer, Alfred Kubin)
Verlag:
1. Verlag der Bücherstube:
Adolf von Hatzfeld: Die Liebe. Gedichte, 1918
Die Bücherstube. Neue Folge 1931
Felix Grafe: Ruit Hora. Neue Gedichte, (1916 im Verlag Hans von Weber erschienen, um 1918 Übernahme durch Stobbe)
Almanach der Bücherstube [1918]
Ein kleines Buch für kleine Leute. Holzschnitte und Reime von F[ritz] Endell. (1913 bei Beck erschienen, Vertrieb durch Stobbe)
2. Horst Stobbe Verlag (1919-1927):
Die Bücherstube. Blätter für Freunde des Buches und der zeichnenden Künste. Jg. 1, 1919/1921, H. 1-5/6; Jg. 2, 1922, H. 1; Jg. 5, 1926/1927, H. 1-4/6
Der grundgescheute Antiquarius. Jg. 1, 1920/1922, H. 1-6
Almanach der Bücherstube 1920; Almanach der Bücherstube 1921; Almanach der Bücherstube 1922
Einzelschriften zur Bücher- und Handschriftenkunde. Band 1, 1921- Band 6, 1927
Das schöne Buch. Katalog deutscher Verleger auf der Deutschen Gewerbeschau München, 1922
Friedrich Lippert: In memoriam Oskar Panizza, 1926
Bemerkung:
Die in München legendäre „Bücherstube am Siegestor“ von Horst Stobbe {(1884-1974)} wurde im Oktober 1916 eröffnet, hatte jedoch eine längere Vorgeschichte: Die in der Schwanthalerstrasse 2 gelegene Buchhandlung „Ottmar Schönhuth“ wurde am 1. Juli 1904 gegründet und am 1. Juli 1909 von Horst Stobbe und Alfred Dultz übernommen und firmierte bis Juli 1911unter dem Namen „Ottmar Schönhuth Nachf. (Stobbe, Dultz & Co.)“. Nach der Trennung von Dultz (der 1911 eine Buchhandlung in der Landwehrstrasse 6 eröffnete) war Stobbe der alleinige Inhaber von „Ottmar Schönhuth Nachf. (Horst Stobbe)“, welche Bezeichnung 1913 in „Horst Stobbe (Ottmar Schönhuth Nachf.)“ geändert wurde. Von einer Buchhändler-Kollegin und Zeitgenossin wurde der umtriebige Buchhändler so charakterisiert: „Im Wechselspiel und Zusammenklang von Bücherfreund, Sammler, Autor, Buchhändler und Antiquar und Verleger war Horst Stobbe einmalig.“ (Lotte Roth-Wölffle: Horst Stobbe.- in: Die Münchner 1990, S. 92-93)
An der Jahreswende 1912/13 richtete Stobbe in seiner Buchhandlung eine „Bücherstube“ ein, welche erstmals für ein neues Konzept der Büchervermittlung stand: Die Bedienung durch den Buchhändler wurde durch die freie Zugänglichkeit der Werke in offenen Regalen abgelöst und die Kunden hatten die Möglichkeit in einer bequem eingerichteten Leseecke oder einem Leseraum sich mit den Büchern vertraut zu machen. Stobbe selbst beschreibt die Einrichtung 1913: „Vor der Klause des Buchhändlers muß der Lärm des Alltags Halt machen. Daher ist es Pflicht eines Sortimenters, einen Raum zu schaffen von unaufdringlich geschmackvoller Ausstattung, in dessen Lehnstühlen der Kunde, unbehelligt von nötigenden Gehilfen, die im Besucher nur den Käufer sehen, Zeitschriften durchblättern, interessante und schöne Neuerscheinungen geruhig betrachten kann“ (Der Zwiebelfisch. H. 6 [v. Dezember] 1913, Anzeigenseite). An anderer Stelle schreibt Stobbe: „Für Freunde guter Lektüre und beschaulicher Muße habe ich in meinen Geschäfträumen eine Bücherstube in modernem Geschmack eingerichtet und lade alle Bücherfreunde zum Besuche ein. In meiner Bücherstube liegen alte und neue Bücher aus. Seltenheiten, bibliophile Zeitschriften und graphische Arbeiten die viel Interessantes bieten.“ (Ottmar Schönhuth Nachf. Horst Stobbe, Katalog 39, Exlibris, Moderne Graphik [1913], Umschlagseite 3)
Dieses Konzept wurde im Laufe der Jahre von zahlreichen Buchhandlungen übernommen. Beispiele für Bücherstuben, die auch Ausstellungen veranstalteten sind u. a. -> FREIBURGER BÜCHERSTUBE, Freiburg, -> BÜCHERSTUBE HANS GÖTZ in Hamburg, -> BÜCHERSTUBE AM MUSEUM in Wiesbaden, -> NEUE BÜCHERSTUBE AM RING in Köln, -> BÜCHERSTUBE AM WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM in Köln, -> BÜCHERSTUBE WALTER SEVERIN in Hagen, -> BIBLIOPHILE BÜCHERSTUBE CLARA LANDAU, Berlin, -> {KUNST UND BÜCHERSTUBE MAX FRIEDLAND, Erfurt.}
Mit der Einrichtung der Bücherstube plante Stobbe eine Reihe von typographisch besonders gestalteten kleinen Angebotsheften, die regelmässig zu einzelnen Themen erscheinen sollten. Unter dem Titel „Die Bücherstube“ erschien allerdings nur das erste Heft und war „Richard Dehmel und seiner Zeit“ zu dessen 50. Geburtstag am 18. November 1913 gewidmet. (Sechs Jahre später, 1919, begann dann die Zeitschrift „Die Bücherstube“ im Horst Stobbe Verlag zu erscheinen.)
Stobbe führte die von Schönhuth begonnene Katalogreihe (insgesamt 137 Kataloge) der Buchhandlung weiter. Mit Katalog 39 (Exlibris, Moderne Graphik [1913]) wurde auch die zeitgenössische Originalgraphik in das Angebot miteinbezogen und reichte von Albert Aichinger bis Walter Ziegler.
1916 zog Stobbe in die Ludwigstrasse 17a und nannte seine neue Buchhandlung „Die Bücherstube am Siegestor“, wo er in acht Räumen seine Vorstellungen einer Buch- und Kunsthandlung verwirklichen konnte. [Die Bücherstube „wurde tatsächlich zum Treffpunkt des geistigen und literarischen München, [im Gästebuch]spiegelt sich auch das Leben und Treiben der Gesellschaft Münchener Bücherfreunde wieder, die hier meistens zu tagen pflegte.“ (Horst Stobbe 1954, S. 7)]
„Die bekannte Buchhandlung Horst Stobbe hat seit Anfang Oktober dicht am Siegestor in der Ludwigstr. 17a, eine ‚Bücherstube’ eröffnet, die neben dem Verkauf von Büchern auch intimen Ausstellungen und Vortragsabenden, sowie Bücherversteigerungen dienen soll. Mit der Bücherstube ist ein ‚Graphisches Kabinett’ verbunden, das die Münchener Möglichkeiten, Graphik in wechselnden Ausstellungen und in fein abgestimmten kleinen Räumen zu genießen, in dankendwerter Weise vermehrt.“ (Der Cicerone. H. 23/24 v. 6. 12. 1916, S. 497)
Die Entwürfe zur Raumausstattung wurde von Karl Bertsch entworfen, „einem unserer bedeutendsten und sachlich klarsten Innenarchitekten“ (Der Zwiebelfisch. H. 1 v. November 1916, S. 32) und von den „Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst Dresden-Hellerau und
München“ ausgeführt, das Signet der Bücherstube wurde von Fritz Helmut Ehmke gezeichnet.
Mit der Eröffnung der Bücherstube 1916 begann Stobbe auch mit Auktionen, von denen er bis 1931 insgesamt elf veranstaltete. Hauptinhalt waren meist ganze Bibliotheken und Nachlässe von Büchersammlern, moderne Pressendrucke und illustrierte Bücher. Lediglich bei der IV. Bücher-Versteigerung am 4. März 1918 wurde neben moderner Buchkunst auch Graphik angeboten und die für Mitte Mai 1921 angekündigte VI. Bücherversteigerung enthielt alte und neue Graphik.
Mit Auktion XI, dem Nachlass von Georg Schaumberg, beendete Stobbe seine Auktionen.
Im November 1918 erschien der erste „Almanach der Bücherstube“, dem noch drei weitere bis 1922 folgen sollten, {in denen „befreundete Dichter wie Thomas und Heinrich Mann, Rainer Maria Rilke, Albrecht Schäffer, Rudolf G. Binding, Adolf von Hatzfeld, Willy Seidel u. a. Beiträge“ als Erstdrucke veröffentlichten (Horst Stobbe 1954, S. 7).} Über diese ganz spezielle Form des Buchhändler-Almanachs schrieb W. F. Schubert: „Dieser kleine Almanach des rührigen Horst Stobbe, der außer Text- und Bildproben aus neuen Werken auch eine Anzahl kleiner Sonderbeiträge und ein Verzeichnis empfehlenswerter Bücher enthält, wird zweifellos dazu beitragen, das Verständnis für das innen wie auch außen schöne Buch zu fördern“ (Gute Werbedrucksachen.- in: Das Plakat. H. 3, 1920, S. 160-162; Zitat S. 161)
1919 gründete Stobbe den „Horst Stobbe Verlag“ an der Adresse der „Bücherstube“. Die zahlreichen Künstlerkontakte, die Stobbe schon frühzeitig pflegte (zahlreiche Exlibris für Stobbe u. a. von Hubert Wilm, Karl Fincke, Karl Schwalbach, Emil Preetorius, ein frühes Plakat von 1912 von Rolf von Hoerschelmann (Hoerschelmann 2000. Nr. 540) für Ottmar Schönhuth Nachf. Stobbe, Dultz & Co.) kamen auch dem Verlag zugute. Einbände und Umschläge gestalteten Bruno Goldschmitt, Thomas Theodor Heine, Rudolf Koch und Alfred Kubin.
Während zwischen der Eröffnung der „Bücherstube“ und Ende 1919 zahlreiche Ausstellungen stattfanden, wurden solche in den Folgejahren nur mehr vereinzelt veranstaltet.
Über die bei Stobbe vertretenen Künstler wissen wir aus verschiedenen Anzeigen, in denen die folgenden Namen genannt werden: Karl Arnold, Ernst Barlach, Karl Caspar, Lovis Corinth, Robert Engels, Willi Geiger, Bruno Goldschmitt, Otto Greiner, Rudolf Großmann, Peter Halm, Franz Hecht, Erich Heckel, Rolf von Hoerschelmann, Adolf Jutz, Max Klinger, Oskar Kokoschka, Käte Kollwitz, Alfred Kubin, Wilhelm Leibl, Max Liebermann, Hans Meid, Adolph Menzel, Emil Preetorius, Edwin Scharff, Adolf Schinnerer, Max Slevogt, Max Unold, Albert Welti. (Anzeigen in: Almanach der Bücherstube 1918, Anzeigenseite; Muenchener Neue Secession. V. Ausstellung 1919, Anzeigenseite). 1917 erschien Katalog 50 „Zeitgenössische Graphik“, im Sommer 1919 erschien Katalog 57: „Moderne Graphik und Handzeichnungen von Menzel bis zur Gegenwart“, in dem zahlreiche bereits oben erwähnte Künstler ebenso vertreten waren wie Max Beckmann, Erich Heckel und Hans Purrmann. 1923 erschien Katalog 63: „Deutsche Illustratoren. Vierzig Jahre deutsche Buchkunst von Max Klinger bis zur Gegenwart“.
Horst Stobbe war in zahlreichen Bibliophilen-Gesellschaften Mitglied (Gesellschaft der Münchner Bibliophilen, Gesellschaft der Bibliophilen, Weimar, Deutsche Exlibris-Gesellschaft, Berlin), bei der am 23. März 1923 in der „Bücherstube“ gegründeten „Gesellschaft der Münchner Bücherfreunde“ war er auch Schriftführer und die monatlichen Zusammenkünfte fanden am Gründungsort statt (Deutsche Bibliophilie 1931, S. 194, Eva-Maria Herbertz 2005, S. 83-85). Von Stobbe stammt auch die erste „Bibliographie der Deutschen Pressen“ (in: Die Bücherstube. H. 5/6, 1923, S. 175-192) und zwei Darstellungen der Münchner bibliophilen Gesellschaften (Stobbe 1969 und Stobbe 1972).
1927 zog Stobbe in die Promenadestrasse 12 und nannte sich nun „Bücherstube Stobbe“. Weiter Umzüge folgten. 1944 wurde sein letzter Standort im Maffei-Palais (Promenadeplatz 8, 1933 umbenannt in Ritter von Epp-Platz) ausgebombt.
Nachweise:
Adressbuch des Deutschen Buchhandels; Müller, Adressbuch des Deutschen Buchhandels und verwandter Berufszweige; Pantheon 1926, Adressbuch der Antiquare 1926 ; Maecenas 1927, Internationales Adressbuch der Antiquare 1928(-1940); Maecenas 1930
Deutsche Bibliophilie in drei Jahrzehnten. Veröffentlichungen der Deutschen Bibliophilen Gesellschaften und der ihnen gewidmeten Gaben 1898-1930. Hrsg. von der Deutschen Bücherei. (Bearbeitet von Julius Rodenberg.)- Leipzig 1931
{Horst Stobbe: Die Entstehung der ersten Bücherstube.- in: Das Antiquariat. Jg. 8, 1952, S. 373- 374
Horst Stobbe: Begegnungen mit Dichtern.- [München 1954]. (Der Gesellschaft der Bibliophilen e. V. zum 55. Jahrestag in München.)
Rudolf Adolph: Zum 75. Geburtstag von Horst Stobbe.- in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 15, 1959, S. 695-698}
Horst Stobbe: Die Gesellschaft der Münchner Bibliophilen 1907-1913.- in: Imprimatur. N. F. 6, 1969, S. 33-50
Horst Stobbe: Die Gesellschaft der Münchner Bücherfreunde 1919-1931.- in: Imprimatur. N. F. 7, 1972, S. 45-72
Rolf von Horschelmann.- München: F. Zisska & R. Kistner Auktion 36. 20. 10. 2000
Heinz Sarkowski: Die Bücherstube, Blätter für Freunde des Buches und der zeichnenden Künste.- in: Imprimatur. Neue Folge 5, 1967, S. 81-89
Die Münchner Freie Gesellige Vereinigung „Die Mappe“. 1926-1990. Hrsg. v. Lotte Roth-Wölfle.- München 1990
Reinhard Wittmann: Hundert Jahre Buchkultur in München.- München 1993
Eva-Maria Herbertz: „Der heimliche König von Schwabylon“. Der Graphiker und Sammler Rolf von Hoerschelmann in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten.- München 2005
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