Kreuz vor Barbaren, 1933

Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin

1981

VG Bild-Kunst, Bonn

Barbar*in Der Gebrauch des Begriffs stammt aus dem Griechischen und wurde seit der Antike zur Abwertung von Personen oder Gesellschaften verwendet. Diese werden als ‚fremd‘ aus der Norm ausgegrenzt, was immer auch das vollwertige Menschsein verneinte und Gewalt (etwa auch Versklavung) legitimierte. Während aus griechischer Perspektive alle Nicht-Griech*innen als Barbar*innen galten, diente der Begriff im Kontext der europäischen Kolonialisierung dazu, Indigene Menschen und Gesellschaften zunächst in Nord- und Südamerika und später auch in Afrika und Asien – abzuwerten. Im Kern befördert der Begriff die Behauptung, dass diese Gesellschaften ‚primitiv‘ oder ‚wild‘ seien und damit ein Gegenpol zur ‚zivilisierten‘ westlichen Kultur‘ bildeten. Wie im antiken Griechenland wurde durch diese Argumentation koloniale Gewalt legitimiert.