Sammlungen
Die Berlinische Galerie gehört zu den jüngsten Ausstellungshäusern der Stadt und ist ein interdisziplinäres Museum. Malerei, Skulptur, Installations- und Medienkunst, Grafik, Fotografie, Architektur und die dokumentarischen Nachlässe von Künstler*innen gehören zu unseren Beständen.
Bildende Kunst
Die Berlinische Galerie sammelt Kunst, die in Berlin entstanden ist, vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Allein in unserer Sammlung Bildende Kunst befinden sich rund 5.000 Objekte, darunter viele Werke prominenter Künstler*innen, von Max Beckmann über Hannah Höch und Naum Gabo bis Georg Baselitz und John Bock. Auch zahlreiche Künstler*innengruppen sind vertreten. Sie haben ebenfalls Kunstgeschichte geschrieben, zum Beispiel die Berliner Secession, Dada Berlin, die osteuropäische Avantgarde zwischen den beiden Weltkriegen, die Neuen Wilden und die junge Kunstszene nach dem Mauerfall 1989.
Einen Glanzpunkt der Sammlung bilden die Goldenen Zwanziger Jahre. Damals entwickelte sich Berlin zu einer der modernsten Metropolen der Welt und behauptete sich neben Paris als neues internationales Zentrum der Moderne. Von Anfang an hat die Berlinische Galerie sich nicht nur auf große Namen konzentriert. Mit der Lust an Entdeckungen spüren wir immer wieder Künstler*innen auf, die durch die Wirren der Zeit heute zu Unrecht vergessen sind.
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Grafik
Grafik wird gern als ein zurückhaltendes Medium bezeichnet. Das trifft aber bei weitem nicht auf alle Papierarbeiten in unserer Sammlung zu. Die radikal-absurden Fotomontagen von Hannah Höch lassen zum Beispiel tief in die Abgründe der Weimarer Republik blicken. Und heute arbeiten Grafiker*innen auch in riesigen Formaten. Unser größtes Werk auf Papier stammt von Nanne Meyer und ist über 10 Meter lang.
Rund 15.000 Blätter – Druckgrafiken und vor allem Zeichnungen – gehören zur grafischen Sammlung. Sie zeigen die ganze Vielfalt der Berliner Kunst vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute. Wichtige Schwerpunkte sind Dada Berlin, die osteuropäische Avantgarde der 1920er Jahre und die Neue Sachlichkeit. Außerdem gibt es bedeutende Bestände zum späten Expressionismus ab 1914 und künstlerischen Neubeginn nach 1945, zur Neuen Figuration der 1960er Jahre und Ost-Berliner Kunst seit Mauerbau und Mauerfall sowie – last, but not least – zur zeitgenössischen Zeichnung.
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Fotografie
Mit rund 73.000 Fotografien besitzt die Berlinische Galerie eine der bedeutendsten Fotografischen Sammlungen Deutschlands. Porträt,- Architektur,- und Stadtfotografie bilden die zentralen Schwerpunkte, aber auch Werbe- und Modefotografie, bildjournalistische Arbeiten, Fotomontagen, Fotogramme und fotografische Konzeptarbeiten gehören dazu. Die Aufnahmen in unserer Sammlung zeigen die künstlerische Entwicklung der Fotografie – und die Geschichte des Mediums in Berlin.
Während die Fotografie in ihrer Frühzeit vor allem zur Dokumentation der rasanten Stadtentwicklung genutzt wurde, avancierte Berlin in den 1920er Jahren zu einem Hotspot der fotografischen Avantgarde. Auch nach 1945 entstanden hier immer wieder außergewöhnliche Aufnahmen: So richteten unter anderem ab den 1970er Jahren die Protagonist*innen der Autor*innenfotografie einen radikal subjektiven Blick auf die Stadt und ihre Menschen. Eine Besonderheit unserer Sammlung ist die künstlerische Fotografie der DDR, wo sich trotz politischer Vorgaben und Repressalien eine vitale, kreative Fotoszene entwickelte. Die zeitgenössische Berliner Fotografie begleiten und fördern wir kontinuierlich durch umfangreiche Ankäufe.
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Architektur
Etwa 300.000 Pläne, 80.000 Fotografien, 4.000 Entwurfskartons für Glasmalereien und Mosaike, 3.000 Modelle und rund 800 Meter Aktenmaterial aus Nachlässen, Wettbewerben und Archiven, das ist die stolze Bilanz unserer Architektursammlung. Sie dokumentiert mit ihren umfangreichen Beständen nicht nur das gebaute, sondern auch das ungebaute Berlin – Ideen und Visionen, wie die Stadt hätte aussehen können.
Von 1900 bis in die Gegenwart reichen die Arbeiten und Dokumente zur Architektur und Stadtplanung in Berlin. In dieser Zeit wurde die Stadt immer wieder neu erfunden: Historismus im Kaiserreich, Neues Bauen während der Weimarer Republik, architektonischer Größenwahn im Nationalsozialismus, Wiederaufbau der geteilten Stadt im Kalten Krieg und das „Neue Berlin“ nach der deutschen Wiedervereinigung. Berlin ist und bleibt offenbar eine ewige Baustelle...
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Künstler*innen-Archive
Die Künstler*innen-Archive der Berlinischen Galerie sind der Wissensspeicher des Museums und bewahren ein vielfältiges Schriftgedächtnis: Von umfangreichen Briefwechseln und seltenen Drucksachen über Tagebücher und Manuskripte bis hin zu versprengten Notizen werden hier Dokumente gesammelt, aufbewahrt und deren Inhalte erforscht. Sie stammen von Künstler*innen, Künstler*innengruppen, Galerist*innen und Kunstwissenschaftler*innen, die die Kunst- und Kulturentwicklung Berlins geprägt haben. Die Dokumenten-Sammlungen umfassen unter anderem den Jugendstil-Künstler Fidus, Herwarth Waldens Avantgardegalerie und -zeitschrift „Der Sturm“, die Novembergruppe, die Galerie Ferdinand Möller sowie die Bildhauer Naum Gabo, Hans Uhlmann, George Rickey und reichen bis in die jüngste Vergangenheit.
Weltweit einzigartig ist unser umfangreicher Archivbestand zur Berliner DADA-Bewegung. Er besteht aus den Nachlässen von Hannah Höch, der Collagen-Künstlerin und einzigen Frau im Kreis der Berliner Dadaisten, sowie von Raoul Hausmann, dessen Wirken als „Dadasoph“, Tänzer, Fotomonteur, Lautdichter, Fotograf und experimenteller Ingenieur dokumentiert ist. Von besonderer Bedeutung sind auch die Überlieferungen von Künstler*innen, die im Nationalsozialismus bedroht, verfolgt und in die Emigration gezwungen wurden, wie etwa Lotte Laserstein oder Issai Kulvianski.
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