Transkription
"Liebe Hannah Höch, Du warst kürzlich nach dem Nurmi-Nurmi [1] so schnell verschwunden. Auf Wiedersehen!
Bitte schick uns die Fuhrmann-Bücher. Wir hätten sie mitnehmen können, vergassen daran. Willst Du?
Hast Du sonst noch etwas von uns? Ich muss jetzt alles neu organisieren, also auch die Bücher.
Dank für Suppe, Nüsse, Katze, Hannah - Gruss
Herzlich! Lucia
7.6.26
Bitte die Adresse von Thomas Ring. [2] Dank-Grüsse.
Herzlichst! Moholy"
[1] Vermutlich hatten Hannah Höch und Moholys eine Leichtathletikveranstaltung besucht, an der der legendäre finnische Langstreckenläufer Paavo Nurmi teilnahm, angefeuert vom Publikum, das "Nurmi-Nurmi" skandierte.
[2] Im Frühjahr 1926 zog Ring mit seiner Familie von Berlin nach Senzig bei Königs Wusterhausen.
Kontext Diskriminierungssensible Sprache
Diese Fremdbezeichnung für die ersten Bewohner*innen Nord- und Südamerikas entstand 1492 als Christopher Kolumbus auf der Suche nach einem neuen Seeweg nach Ostasien auf die Insel Hispaniola stieß. In der falschen Annahme, es handele sich um Indien, wie damals der gesamte ostasiatische Raum genannt wurde, bezeichnete er die Einwohner*innen als Indianer*innen. Die unterschiedlichen indigenen Gesellschaften wurden damit von Anfang an unter einem westlich bestimmten Begriff pauschalisiert. Zudem dient der Begriff bis heute eher als Projektionsfläche für europäische Klischee-Vorstellungen, welche die Lebensrealität der ersten Bewohner*innen Nord- und Südamerikas entweder ‚exotisieren‘ oder dämonisieren.