Transkription
»Raoul Hausmann
den 5.6.1931
Sehr geehrter Herr Fuhrmann,
mit bestem Dank bestätige ich den Empfang Ihres Briefes sowie des Heftes. Gewiss wird sich in einer der späteren Nummern etwas über Ihre 10-bändige Ausgabe sagen lassen. Wir haben vorläufig diese Ausgabe im ersten Heft „Gegner", das am Sonnabend ausgedruckt sein wird, angekündigt. (Franz Jung kennt ja die Subskriptionsbedingungen.) Ich mache Sie übrigens noch darauf aufmerksam, dass ein Buch von mir „Heute und Uebermorgen" in unserem Verlag erscheint, in dem, ohne jede „Handlung", nur das Leben einiger Aussenseiter auf der Insel Sylt gezeigt wird - der einzige geistige Mensch, der darin genannt wird aus Deutschland, sind Sie. Ich zeige mich an einer Stelle unter dem Namen Gal während der Lektüre Ihrer Zeitschrift „Auriga". Seien Sie versichert, dass sowohl Franz Jung als auch ich von grösster Sympathie für Ihre Arbeit erfüllt sind. Ich werde Ihnen „Gegner" sofort nach Erscheinen zusenden und bitte Sie um die Uebermittelung Ihrer Ansicht über das erste Heft. Persönlich bin ich der Meinung, dass es etwas zu bunt geraten ist, auch kann man die aufgeworfenen Themen eigentlich in verhältnismässig so kurzen Artikeln nicht mit allen Hintergründen erschöpfend behandeln. Ich glaube, falls man nicht zehn „Gegener" zur Verfügung hat, ist es besser, nur drei oder vier auftreten zu lassen. Ich hoffe, dass sich dies aber im Weiterverlauf der Zeitschrift bessern wird. Auch mir ist an der organisierten und grosszügigen Opposition gelegen, die heute sein muss, oder es bedarf keiner neuen Zeitschrift. - Für Angabe von Interessentenadressen wären wir Ihnen dankbar. Mit besten Grüssen Ihr«