Graphischer Block
Werner J. Schweiger




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Merkliste
Werkdaten
Inventarnummer
BG-WJS-M-1,28
Person / Körperschaft
Titel
Graphischer Block
[Eintrag für geplante Publikation "Lexikon des Kunsthandels der Moderne im deutschsprachigen Raum 1905-1937"]
Datierung
2005 - 2011
Gattung
Material / Technik
digital
Creditline
Zustiftung Christa M. Schweiger, Wien; und Wolfgang Wittrock, Berlin, 2005 - 2011
Konvolut
Kunstarchiv Werner J. Schweiger
Eigentümer*in
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Erwerbsjahr
2016
Erwerbsart
Sammlung
Urheber*innenrecht
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Eigentümer*in
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Erwerbsjahr
2016
Erwerbsart
Zustiftung
Sammlung
Künstler*innen-Archive
Urheber*innenrecht
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Texte
Transkription
GRAPHISCHER BLOCK
Adresse: BERLIN, Preussen/Provinz Brandenburg (Berlin), Enckestrasse 4
Bestand: (1931-1933)
Charakteristik: Kunstausstellung
Ausstellungen:
1931: Paul Eickmeier; Alfred Beier
1932: „Revolutionäre Bildmontage“ (Fotomontage und Buchgraphik von [Emil Oskar] Albrecht, Alex [Keil, d. i. Sándor Èk)], Werner Eggert, Oskar Fischer, Paul Fuhrmann, [Karl] Gossow, Gü [d. i. Günther Wagner], Max Keilson, Lex [d. i. Alice Lex-Nerlinger], [Gerhard] Moser, Nilgreen [d. i. Oskar Nerlinger]), [Peter] Pewas [d. i. Walter Emil Hermann Schulz])
Bemerkung:
„Graphischer Block“ war eine 1919 gegründete lose Vereinigung der graphischen Organisationszentralen der Drucker, Buchbinder, Papierverarbeiter, Kartonagenarbeiter u. a. mit Niederlassungen in zahlreichen Städten Deutschlands.
Die 1928 gegründete ASSO (Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands) nannte sich nach der 1931 ersten Reichskonferenz in Berlin um in „Bund revolutionärer bildender Künstler Deutschlands“ und veranstaltete eine Ausstellungsreihe unter dem Titel „Künstler im Klassenkampf“. Ob die bestehenden Berliner Galerien sich weigerten, die Ausstellungsreihe zu veranstalten, oder ob die Künstler, wie man annehmen darf, ganz bewusst einen Ort ausserhalb des etablierten Kunsthandels wählten, ist unbekannt. Zwischen 1931 und 1933 fanden insgesamt sechs Ausstellungen in Berlin-Kreuzberg, Enckstrasse 4 statt (Künstler im Klassenkampf 1988, S. 95; Oskar Nerlinger 1993, S. 168; Beier-Red 1953, S. 6).
Von drei Ausstellungen ist der Inhalt bekannt: 1931 stellte Paul Eickmeier, der in der -> ARBEITER-KUNST-AUSSTELLUNG debütierte und dort seine Graphikmappe „Wir klagen an …“ herausbrachte, unter dem Titel „Der proletarische Zeichner als Reporter“ aus.
Im selben Jahr hatte der politische Karikaturist, Pressezeichner und Mitarbeiter der Zeitschriften „Rote Fahne“ und „Roter Pfeffer“ Alfred Beier seine erste Ausstellung.
Ab Januar 1932 wurde die 3. Ausstellung des „Bundes Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands unter dem Titel „Revolutionäre Bildmontage“ gezeigt und beinhaltete Fotomontagen und Buchgraphik von u. a. Emil Oskar Albrecht, Sándor Èk, Paul Fuhrmann, Alice Lex-Nerlinger und Oskar Nerlinger. Die Ausstellung wollte als „Waffe im Klassenkampf“ wirken. „Ihre Aufmachung entspricht jedenfalls diesem Ziel. Sie wird im Treppenhaus und einem Flur des Klubhauses ‚Graphischer Block’ gezeigt […] und alle Leute, die diese Büros aufsuchen, müssen an ihr vorbei. […] Ohne daß ich einen Mangel an Begabung mit in Rechnung bringen möchte, bin ich festzustellen genötigt, daß das Gros der Blätter - sei es aus Gründen der kunstruktivistischen Herkunft, sei es infolge des selbstgewählten Zieles - von geringer Durchschlagskraft ist.“ (Siegfried Kracauer: Revolutionäre Bildmontage.- in: Frankfurter Zeitung. 24. 2. 1932)
Der zu dieser Zeit in Berlin lebende österreichische Maler Rudolf Wacker notierte im März 1932 nach einem Besuch der Ausstellung in sein Tagebuch: „Gute Photomontagen, tendenziöse, lehrhafte Bilder, inhaltlich u. als Probleme interessant, aber keine Malerei.“ (Rudolf Wacker 1990, S. 597)
Nachweise:
[Alfred] Beier-Red: Mit dem politischen Pinsel.- Berlin (Ost) 1953
Künstler im Klassenkampf.- Berlin (Ost) 1988
Oskar Nerlinger 1893-1969.- Pforzheim 1993
Rudolf Wacker. Tagebücher 1913-1939. Hrsg. v. Rudolf Sagmeister.- Vaduz 1990
Transkription
GRAPHISCHER BLOCK
Adresse: BERLIN, Preussen/Provinz Brandenburg (Berlin), Enckestrasse 4
Bestand: (1931-1933)
Charakteristik: Kunstausstellung
Ausstellungen:
1931: Paul Eickmeier; Alfred Beier
1932: „Revolutionäre Bildmontage“ (Fotomontage und Buchgraphik von [Emil Oskar] Albrecht, Alex [Keil, d. i. Sándor Èk)], Werner Eggert, Oskar Fischer, Paul Fuhrmann, [Karl] Gossow, Gü [d. i. Günther Wagner], Max Keilson, Lex [d. i. Alice Lex-Nerlinger], [Gerhard] Moser, Nilgreen [d. i. Oskar Nerlinger]), [Peter] Pewas [d. i. Walter Emil Hermann Schulz])
Bemerkung:
„Graphischer Block“ war eine 1919 gegründete lose Vereinigung der graphischen Organisationszentralen der Drucker, Buchbinder, Papierverarbeiter, Kartonagenarbeiter u. a. mit Niederlassungen in zahlreichen Städten Deutschlands.
Die 1928 gegründete ASSO (Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands) nannte sich nach der 1931 ersten Reichskonferenz in Berlin um in „Bund revolutionärer bildender Künstler Deutschlands“ und veranstaltete eine Ausstellungsreihe unter dem Titel „Künstler im Klassenkampf“. Ob die bestehenden Berliner Galerien sich weigerten, die Ausstellungsreihe zu veranstalten, oder ob die Künstler, wie man annehmen darf, ganz bewusst einen Ort ausserhalb des etablierten Kunsthandels wählten, ist unbekannt. Zwischen 1931 und 1933 fanden insgesamt sechs Ausstellungen in Berlin-Kreuzberg, Enckstrasse 4 statt (Künstler im Klassenkampf 1988, S. 95; Oskar Nerlinger 1993, S. 168; Beier-Red 1953, S. 6).
Von drei Ausstellungen ist der Inhalt bekannt: 1931 stellte Paul Eickmeier, der in der -> ARBEITER-KUNST-AUSSTELLUNG debütierte und dort seine Graphikmappe „Wir klagen an …“ herausbrachte, unter dem Titel „Der proletarische Zeichner als Reporter“ aus.
Im selben Jahr hatte der politische Karikaturist, Pressezeichner und Mitarbeiter der Zeitschriften „Rote Fahne“ und „Roter Pfeffer“ Alfred Beier seine erste Ausstellung.
Ab Januar 1932 wurde die 3. Ausstellung des „Bundes Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands unter dem Titel „Revolutionäre Bildmontage“ gezeigt und beinhaltete Fotomontagen und Buchgraphik von u. a. Emil Oskar Albrecht, Sándor Èk, Paul Fuhrmann, Alice Lex-Nerlinger und Oskar Nerlinger. Die Ausstellung wollte als „Waffe im Klassenkampf“ wirken. „Ihre Aufmachung entspricht jedenfalls diesem Ziel. Sie wird im Treppenhaus und einem Flur des Klubhauses ‚Graphischer Block’ gezeigt […] und alle Leute, die diese Büros aufsuchen, müssen an ihr vorbei. […] Ohne daß ich einen Mangel an Begabung mit in Rechnung bringen möchte, bin ich festzustellen genötigt, daß das Gros der Blätter - sei es aus Gründen der kunstruktivistischen Herkunft, sei es infolge des selbstgewählten Zieles - von geringer Durchschlagskraft ist.“ (Siegfried Kracauer: Revolutionäre Bildmontage.- in: Frankfurter Zeitung. 24. 2. 1932)
Der zu dieser Zeit in Berlin lebende österreichische Maler Rudolf Wacker notierte im März 1932 nach einem Besuch der Ausstellung in sein Tagebuch: „Gute Photomontagen, tendenziöse, lehrhafte Bilder, inhaltlich u. als Probleme interessant, aber keine Malerei.“ (Rudolf Wacker 1990, S. 597)
Nachweise:
[Alfred] Beier-Red: Mit dem politischen Pinsel.- Berlin (Ost) 1953
Künstler im Klassenkampf.- Berlin (Ost) 1988
Oskar Nerlinger 1893-1969.- Pforzheim 1993
Rudolf Wacker. Tagebücher 1913-1939. Hrsg. v. Rudolf Sagmeister.- Vaduz 1990
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