Kunstsalon Mathilde Rabl
Werner J. Schweiger




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Merkliste
Werkdaten
Inventarnummer
BG-WJS-M-1,54
Person / Körperschaft
Titel
Kunstsalon Mathilde Rabl
[Eintrag für geplante Publikation "Lexikon des Kunsthandels der Moderne im deutschsprachigen Raum 1905-1937"]
Datierung
2005 - 2011
Gattung
Material / Technik
digital
Creditline
Zustiftung Christa M. Schweiger, Wien; und Wolfgang Wittrock, Berlin, 2005 - 2011
Konvolut
Kunstarchiv Werner J. Schweiger
Eigentümer*in
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Erwerbsjahr
2016
Erwerbsart
Sammlung
Urheber*innenrecht
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Eigentümer*in
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Erwerbsjahr
2016
Erwerbsart
Zustiftung
Sammlung
Künstler*innen-Archive
Urheber*innenrecht
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Texte
Transkription
RABL, Mathilde
KUNSTSALON MATHILDE RABL
KUNSTSALON RABL
Adresse: BERLIN, Preussen/Provinz Brandenburg (Berlin), Potsdamerstrasse 134c und Bellevuestrasse 3 (Künstlerhaus)
Inhaber: Mathilde Rabl
Bestand: 1897-1918
Charakteristik: Kunsthandlung
„Kunstsalon Mathilde Rabl, Potsdamer Str. 134c. Permanente Ausstellung erster hiesiger und auswärtiger Künstler.“ ({Kunst-Ausstellungs-Kalender. Hrsg. v. Herm. Weiss. Berlin. Jg. 13, 1913, S. 11)}
Ausstellungen:
1906: Adolph Menzel
1907: Karl Buchholz
1908: Walter Moras, Walter Leistikow, Carl Langhammer, Paul Hoeniger, Hans Herrmann, Karl Buchholz; Richard Kaiser, Oskar Frenzel, Gustav Schönleber, Walter Leistikow, Bernhard Winter; Max Liebermann
1909: Hans Peter Feddersen, Julius Schrag, Henri Jan Augustin de Braekeleer, Hans Thoma; Max Liebermann, Carl Langhammer, Karl Buchholz; Max Liebermann, Carl Langhammer, Karl Leipold
1910: Paolo Michetti, Otto Heinrich Engel, Karl Bennewitz von Loefen d. Ä.
1911: Alois Penz
1912: Gotthard Kühl; Antonin Hudecek
1915: Hans Herrmann, Alfred Mohrbutter, Karl Buchholz
1916: Ferdinand Rayski, Louis Hoguet, Elise Hedinger, Hans Herrmann, Max Klinger
1917: Malerei von 1870-1890 ( dabei u. a. Gottlieb Biermann, Albert Brendel, Otto Heinrich Engel, Oskar Frenzel, Karl Hagemeister, Julius Jacob, Conrad Kiesel, Wilhelm Leibl, Max Liebermann, Adolph Menzel, Paul Meyerheim, Franz Skarbina, Fritz von Uhde, Anton von Werner)
1918: Curt Agthe; Rudolf Schick
Bemerkung:
"Es ist auch unterdessen in Berlin noch eine neue Kunsthandlung eröffnet worden, und zwar von Fräulein M. Rabl, welche, nachdem sie zwanzig Jahre lang im Verein Berliner Künstler angestellt gewesen, jetzt ihre genaue Bekanntschaft mit Künstlern und Publikum zur Verkaufsvermittlung verwerthen will. Es handelt sich hier nicht um einen Ausstellungssalon mit regelmässig wechselndem Inhalt, sondern eben lediglich um ein Verkaufsbureau. Das Geschäft befindet sich in der Potsdamerstrasse 134c. Dort sind im Parterregeschoss in zwei Zimmern die Gemälde untergebracht." (Albert Lamm: Berliner Ausstellungen.- in: Das Atelier. H. 20, Ende Okt. 1897, S. 4-6, Zitat S. 5; Dank an Stefan Pucks, Bergfelde, für den Hinweis) Der Rezensent nennt einige Künstler, die „mit ganz vorzüglichen Arbeiten zu finden [sind]“: Ludwig Dettmann, Hans Herrmann, Walter Leistikow, Max Liebermann, Franz Skarbina.
Während in der Folgezeit zahlreiche Kunsthändler sich als Leiter von Kunstvereinen oder Künstlergruppen betätigten (Beispiele sind Paul -> CASSIRER, Theodor -> BRODERSEN, Hildebrand -> GURLITT, Ferdinand -> MÖLLER und Karl -> NIERENDORF, war der Weg Mathilde Rabls ein umgekehrter: Sie war vor ihrer Kunsthandelstätigkeit für den 1841 gegründeten „Verein Berliner Künstler“ tätig. (Weitere Kunsthändler, die als Sekretäre von Kunstvereinen oder Künstlervereinigungen tätig waren und dann in den Kunsthandel wechselten waren Gustav -> PISKO, Wien, der Sekretär des Kunstverein Salzburg war und Franz -> HANCKE, Breslau, er war Sekretär der Wiener Secession.)
Eineinhalb Jahre nach der Gründung erweiterte Mathilde Rabl ihr Sortiment: „Der Kunstsalon Mathilde Rabl […] sucht jetzt, veranlaßt durch eine lebhaftere Konkurrenz [1897/98 eröffneten in Berlin die Kunsthandlungen -> KELLER & REINER, -> RIBERA, -> CASSIRER und -> ERNST ZAESLEIN], auch höheren Ansprüchen zu genügen und steht mit ihren neuesten Darbietungen keineswegs hinter den anderen Kunstsalons zurück […] In einer Ausstellung kommt viel Verschiedenartiges unter einem Dache zusammen. Der Kunstsalon von Mathilde Rabl ließ darin nie etwas zu wünschen übrig und sucht auch diesmal durch Name und Art der Bilder und ihrer Meister jedem Geschmack Rechnung zu tragen. […] Frau Mathilde Rabl treibt keine Kunstpolitik, sie kennt ihre Kunden und richtet sich in der Auswahl ihrer Ausstellungsgegenstände nach ihnen, ohne eine besondere Geschmacksrichtung zu bevorzugen.“ Deutsche Kunst. Nr. 9 v. 15. 2. 1899, S. 177). In der Besprechung werden die folgenden Künstler genannt: Wilhelm von Diez, Louis Douzette, Paul Flickel, Karl Gussow, Hans Herrmann, Franz Hoffmann von Fallersleben, Hugo Kauffmann, Franz von Lenbach, Joseph Rummelspacher,
Franz von Stuck, Paul Thumann, Josef Wenglein und Anton von Werner.
An diesem Konzept scheint sich auch in den Folgejahren nichts geändert zu haben. „Ein Besuch bei Frau Mathilde Rabl gewährt fast immer eine angenehme Stunde; sie bringt Verkaufskunst im guten Sinne, Bilder, die nicht in erster Linie für Ausstellungen, sondern für Wohnungen gemalt sind.“ (Die Kunst. H. 2 v. November 1909, S. 69-70). Mit dieser Charakteristik des Rezensenten Walther Gensel ist der Kunsthandel von Mathilde Rabl ziemlich genau umrissen. Einzelausstellungen von Künstlern waren eher die Ausnahme.
Die Verkaufsausstellungen fanden sowohl in der Potsdamerstrasse 134c statt als auch im Gebäude des Künstlerhauses in der Bellevuestrasse 3.
Ein früher Nachweis stammt von Walter von Zur Westen, der mitteilt, dass Eduard Döpler d. J. „für Mathilde Rabl ein hübsches Signet gezeichnet [hat].“ (Zur Westen 1902, S. 371), im Jahrbuch der Bildenden Kunst 1902 wird sie mit der Adresse Potsdamerstrasse 134 genannt.
{Der Maler, Kunsthistoriker und Sammler Guido Joseph Kern (1878-1953) berichtet, dass er zahlreiche Werke seiner Sammlung von Werken von Carl Blechen bei Mathilde Rabl erworben habe (Bundesarchiv Koblenz, B323/332, Kern).}
Die Kunsthandlung bestand bis Tod von Mathilde Rabl im Sommer 1918.
Der in Breslau wirkende Ferdinand -> MÖLLER streckte seine Fühler nach Berlin aus und annoncierte in der Fachpresse: „Galerie Ferdinand Möller, Berlin W. 9., Potsdamerstraße 134c (früher Kunstsalon Rabl). Eröffnung Ende September 1918“ (Anzeige in: Die Kunst. H. 1 v. Oktober 1918, Anzeigenseite V). Gleichzeitig übernahm Ferdinand Möller die Geschäftsführung der Künstlervereinigung „Freie Secession“ (Ehrenpräsident Max Liebermann) und etablierte die Geschäftsstelle am neuen Ort seiner Galerie -> MÖLLER, Berlin. (Kunst und Künstler. H. 1 v. Oktober 1918, Anzeigenseite).
Nachweise:
Jahrbuch der Bildenden Kunst 1902 (bis 1905/06); Dressler 1906, 1907, 1908, 1909
Walter von Zur Westen: Die Reklamekleinkunst.- in: Zeitschrift für Bücherfreunde. H. 10 v. Januar 1902. S. 369-398
Verena Tafel: Kunsthandel in Berlin vor 1945.- in: Kunst Konzentriert 1987.- Berlin 1987. S. 195-224; zu Rabl S. 202
Kontext Diskriminierungssensible Sprache
Die sprachliche Herkunft des Begriffs ist bis heute umstritten. Unstrittig ist allerdings, dass es sich bei dem Wort um die älteste Bezeichnung handelt, mit der Schwarze Menschen im deutschsprachigen Raum als ‚anders‘ beschrieben wurden. Dabei bezog sich der Begriff nicht nur auf äußerliche Merkmale, sondern auch auf Religionszugehörigkeit. So wurde das Wort im Mittelalter vor allem als Bezeichnung für nicht-weiße und nicht-christliche Personen genutzt. Wie das N-Wort, das den Begriff im 18. Jahrhundert zunehmend ablöste, ist das Wort Mohr*in von Beginn an durch rassistische Vorstellungen und Stereotypisierungen verbunden. Mit der Bezeichnung Mohr*in gehen zudem häufig Attribute des Dienens, wie eine gebückte Haltung, eine Diener-Livree oder ein Tablett, einher.
Transkription
RABL, Mathilde
KUNSTSALON MATHILDE RABL
KUNSTSALON RABL
Adresse: BERLIN, Preussen/Provinz Brandenburg (Berlin), Potsdamerstrasse 134c und Bellevuestrasse 3 (Künstlerhaus)
Inhaber: Mathilde Rabl
Bestand: 1897-1918
Charakteristik: Kunsthandlung
„Kunstsalon Mathilde Rabl, Potsdamer Str. 134c. Permanente Ausstellung erster hiesiger und auswärtiger Künstler.“ ({Kunst-Ausstellungs-Kalender. Hrsg. v. Herm. Weiss. Berlin. Jg. 13, 1913, S. 11)}
Ausstellungen:
1906: Adolph Menzel
1907: Karl Buchholz
1908: Walter Moras, Walter Leistikow, Carl Langhammer, Paul Hoeniger, Hans Herrmann, Karl Buchholz; Richard Kaiser, Oskar Frenzel, Gustav Schönleber, Walter Leistikow, Bernhard Winter; Max Liebermann
1909: Hans Peter Feddersen, Julius Schrag, Henri Jan Augustin de Braekeleer, Hans Thoma; Max Liebermann, Carl Langhammer, Karl Buchholz; Max Liebermann, Carl Langhammer, Karl Leipold
1910: Paolo Michetti, Otto Heinrich Engel, Karl Bennewitz von Loefen d. Ä.
1911: Alois Penz
1912: Gotthard Kühl; Antonin Hudecek
1915: Hans Herrmann, Alfred Mohrbutter, Karl Buchholz
1916: Ferdinand Rayski, Louis Hoguet, Elise Hedinger, Hans Herrmann, Max Klinger
1917: Malerei von 1870-1890 ( dabei u. a. Gottlieb Biermann, Albert Brendel, Otto Heinrich Engel, Oskar Frenzel, Karl Hagemeister, Julius Jacob, Conrad Kiesel, Wilhelm Leibl, Max Liebermann, Adolph Menzel, Paul Meyerheim, Franz Skarbina, Fritz von Uhde, Anton von Werner)
1918: Curt Agthe; Rudolf Schick
Bemerkung:
"Es ist auch unterdessen in Berlin noch eine neue Kunsthandlung eröffnet worden, und zwar von Fräulein M. Rabl, welche, nachdem sie zwanzig Jahre lang im Verein Berliner Künstler angestellt gewesen, jetzt ihre genaue Bekanntschaft mit Künstlern und Publikum zur Verkaufsvermittlung verwerthen will. Es handelt sich hier nicht um einen Ausstellungssalon mit regelmässig wechselndem Inhalt, sondern eben lediglich um ein Verkaufsbureau. Das Geschäft befindet sich in der Potsdamerstrasse 134c. Dort sind im Parterregeschoss in zwei Zimmern die Gemälde untergebracht." (Albert Lamm: Berliner Ausstellungen.- in: Das Atelier. H. 20, Ende Okt. 1897, S. 4-6, Zitat S. 5; Dank an Stefan Pucks, Bergfelde, für den Hinweis) Der Rezensent nennt einige Künstler, die „mit ganz vorzüglichen Arbeiten zu finden [sind]“: Ludwig Dettmann, Hans Herrmann, Walter Leistikow, Max Liebermann, Franz Skarbina.
Während in der Folgezeit zahlreiche Kunsthändler sich als Leiter von Kunstvereinen oder Künstlergruppen betätigten (Beispiele sind Paul -> CASSIRER, Theodor -> BRODERSEN, Hildebrand -> GURLITT, Ferdinand -> MÖLLER und Karl -> NIERENDORF, war der Weg Mathilde Rabls ein umgekehrter: Sie war vor ihrer Kunsthandelstätigkeit für den 1841 gegründeten „Verein Berliner Künstler“ tätig. (Weitere Kunsthändler, die als Sekretäre von Kunstvereinen oder Künstlervereinigungen tätig waren und dann in den Kunsthandel wechselten waren Gustav -> PISKO, Wien, der Sekretär des Kunstverein Salzburg war und Franz -> HANCKE, Breslau, er war Sekretär der Wiener Secession.)
Eineinhalb Jahre nach der Gründung erweiterte Mathilde Rabl ihr Sortiment: „Der Kunstsalon Mathilde Rabl […] sucht jetzt, veranlaßt durch eine lebhaftere Konkurrenz [1897/98 eröffneten in Berlin die Kunsthandlungen -> KELLER & REINER, -> RIBERA, -> CASSIRER und -> ERNST ZAESLEIN], auch höheren Ansprüchen zu genügen und steht mit ihren neuesten Darbietungen keineswegs hinter den anderen Kunstsalons zurück […] In einer Ausstellung kommt viel Verschiedenartiges unter einem Dache zusammen. Der Kunstsalon von Mathilde Rabl ließ darin nie etwas zu wünschen übrig und sucht auch diesmal durch Name und Art der Bilder und ihrer Meister jedem Geschmack Rechnung zu tragen. […] Frau Mathilde Rabl treibt keine Kunstpolitik, sie kennt ihre Kunden und richtet sich in der Auswahl ihrer Ausstellungsgegenstände nach ihnen, ohne eine besondere Geschmacksrichtung zu bevorzugen.“ Deutsche Kunst. Nr. 9 v. 15. 2. 1899, S. 177). In der Besprechung werden die folgenden Künstler genannt: Wilhelm von Diez, Louis Douzette, Paul Flickel, Karl Gussow, Hans Herrmann, Franz Hoffmann von Fallersleben, Hugo Kauffmann, Franz von Lenbach, Joseph Rummelspacher,
Franz von Stuck, Paul Thumann, Josef Wenglein und Anton von Werner.
An diesem Konzept scheint sich auch in den Folgejahren nichts geändert zu haben. „Ein Besuch bei Frau Mathilde Rabl gewährt fast immer eine angenehme Stunde; sie bringt Verkaufskunst im guten Sinne, Bilder, die nicht in erster Linie für Ausstellungen, sondern für Wohnungen gemalt sind.“ (Die Kunst. H. 2 v. November 1909, S. 69-70). Mit dieser Charakteristik des Rezensenten Walther Gensel ist der Kunsthandel von Mathilde Rabl ziemlich genau umrissen. Einzelausstellungen von Künstlern waren eher die Ausnahme.
Die Verkaufsausstellungen fanden sowohl in der Potsdamerstrasse 134c statt als auch im Gebäude des Künstlerhauses in der Bellevuestrasse 3.
Ein früher Nachweis stammt von Walter von Zur Westen, der mitteilt, dass Eduard Döpler d. J. „für Mathilde Rabl ein hübsches Signet gezeichnet [hat].“ (Zur Westen 1902, S. 371), im Jahrbuch der Bildenden Kunst 1902 wird sie mit der Adresse Potsdamerstrasse 134 genannt.
{Der Maler, Kunsthistoriker und Sammler Guido Joseph Kern (1878-1953) berichtet, dass er zahlreiche Werke seiner Sammlung von Werken von Carl Blechen bei Mathilde Rabl erworben habe (Bundesarchiv Koblenz, B323/332, Kern).}
Die Kunsthandlung bestand bis Tod von Mathilde Rabl im Sommer 1918.
Der in Breslau wirkende Ferdinand -> MÖLLER streckte seine Fühler nach Berlin aus und annoncierte in der Fachpresse: „Galerie Ferdinand Möller, Berlin W. 9., Potsdamerstraße 134c (früher Kunstsalon Rabl). Eröffnung Ende September 1918“ (Anzeige in: Die Kunst. H. 1 v. Oktober 1918, Anzeigenseite V). Gleichzeitig übernahm Ferdinand Möller die Geschäftsführung der Künstlervereinigung „Freie Secession“ (Ehrenpräsident Max Liebermann) und etablierte die Geschäftsstelle am neuen Ort seiner Galerie -> MÖLLER, Berlin. (Kunst und Künstler. H. 1 v. Oktober 1918, Anzeigenseite).
Nachweise:
Jahrbuch der Bildenden Kunst 1902 (bis 1905/06); Dressler 1906, 1907, 1908, 1909
Walter von Zur Westen: Die Reklamekleinkunst.- in: Zeitschrift für Bücherfreunde. H. 10 v. Januar 1902. S. 369-398
Verena Tafel: Kunsthandel in Berlin vor 1945.- in: Kunst Konzentriert 1987.- Berlin 1987. S. 195-224; zu Rabl S. 202
Kontext Diskriminierungssensible Sprache
Die sprachliche Herkunft des Begriffs ist bis heute umstritten. Unstrittig ist allerdings, dass es sich bei dem Wort um die älteste Bezeichnung handelt, mit der Schwarze Menschen im deutschsprachigen Raum als ‚anders‘ beschrieben wurden. Dabei bezog sich der Begriff nicht nur auf äußerliche Merkmale, sondern auch auf Religionszugehörigkeit. So wurde das Wort im Mittelalter vor allem als Bezeichnung für nicht-weiße und nicht-christliche Personen genutzt. Wie das N-Wort, das den Begriff im 18. Jahrhundert zunehmend ablöste, ist das Wort Mohr*in von Beginn an durch rassistische Vorstellungen und Stereotypisierungen verbunden. Mit der Bezeichnung Mohr*in gehen zudem häufig Attribute des Dienens, wie eine gebückte Haltung, eine Diener-Livree oder ein Tablett, einher.
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