Kunsthandlung Victor Rheins
Werner J. Schweiger





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Werkdaten
Inventarnummer
BG-WJS-M-1,59
Person / Körperschaft
Titel
Kunsthandlung Victor Rheins
Datierung
2005 - 2011
Gattung
Material / Technik
digital
Creditline
Zustiftung Christa M. Schweiger, Wien; und Wolfgang Wittrock, Berlin, 2005 - 2011
Konvolut
Kunstarchiv Werner J. Schweiger
Eigentümer*in
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Erwerbsjahr
2016
Erwerbsart
Sammlung
Urheber*innenrecht
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Eigentümer*in
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Erwerbsjahr
2016
Erwerbsart
Zustiftung
Sammlung
Künstler*innen-Archive
Urheber*innenrecht
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Texte
Transkription
RHEINS, Victor
VICTOR RHEINS
KUNSTHANDLUNG VICTOR RHEINS
Adresse: BERLIN, Preussen/Provinz Brandenburg (Berlin), Unter den Linden 71 (1910-1936); Unter den Linden 68 (1937-1938); Kleine Mauerstrasse 1 (1939-1943)
Inhaber: Victor Rheins
Bestand: 1910- (1943)
Charakteristik: Kunsthandlung
„Kunsthandlung Victor Rheins Berlin U. d. Linden 71. Gth. I, part., vis à vis Bristol. Originale v. Gebhardt (Ill. Zyklus), Menzel, Thoma.“ (Anzeige in: Pan. Nr. 13 v. 1. 5. 1911, Anzeigenseite); „Kaufe: Öl- und Aquarellbilder von Skarbina † (Berl. Stadt [-] und Beleuchtungsmotive nur), Menzel, Arth. Kampf, Hans Thoma, Buchholz, Blechen, frühe Stadler, Lenbach, Leibl, Zeichnungen und Radierungen, Frühdrucke und seltene Thoma-Lithographien. Victor Rheins. Kunsthandlung. Berlin NW 7, Unter den Linden 71“ (Anzeige in: Der Kunstmarkt. Nr. 6 v. 10. 11. 1911, S. 67); „Zu einer später bei mir stattfindenden Aquarelle-Ausstellung kaufe: Aquarelle von Ad. Menzel † , Thoma, Schönleber, Buchholz † , Alt † , Blechen † , Daumier † , Liebermann, Kalckreuth, Klinger, Marées † , Mesdag, Rethel, Richter, Rottmann, Stauffer, Trübner, Zorn. Victor Rheins. Kunsthandlung. Berlin NW 7, Unter den Linden 71“ (Anzeige in: Der Kunstmarkt. Nr. 29 v. 12. 4. 1912, S. 258); „Victor Rheins, Berlin N.W. 7, Unter den Linden 71 gegen Hôtel Bristol, Hof links. Gemälde von Menzel, Leibl, Schuch, Trübner, Sperl, Uhde, Lenbach, Spitzweg - Pissarro, Hodler, Liebermann - Slevogt - große Kollektion Walter Leistikow; - ferner F. v. Raysky, Buchholz, Blechen.-“ (Anzeige in: Kunstchronik und Kunstmarkt. Nr. 42 v. 5. 9. 1913, Umschlagseite 2); „Kunsthandlung Victor Rheins […] Deutsche Maler - Keine Bilder von Nachäffern, Engländern, Dieben, Japanern und anderem Gesindel“ (Anzeige in: Kunst und Künstler. 1914/15, S. 285); „Kunsthandlung Victor Rheins kauft Gemälde altberliner Schule […]“ (Anzeige in: Die Kunst für Alle. H. v. September 1922, Anzeigenseite IX); „Kaufe Gemälde altberliner Schule […]“ (Anzeige in: Kunst und Künstler. H. 3 v. Dezember 1925, Anzeigenseite 6); „Victor Rheins stellt aus: Thoma, Menzel, Trübner, Hagemeister, Kuehl, Orlik, Oppler, Plontke, Ter Hell, Liebermann, Langhammer […]“ (Anzeige in: Kunst und Künstler. H. 9 v. Juni 1926, Anzeigenseite 5); „Kunsthandlung Victor Rheins. Berlin NW 7, Unter den Linden 71, gegenüber Hotel Bristol, Hof links. Gemälde zeitgenössischer Maler und Altberliner Meister. Fernruf: Zentrum Nr. 4307“ (Anzeige in: Dresslers Kunsthandbuch.- Berlin 1930, S. 1358)
Bemerkung:
Über das Leben des 1872 geborenen Malers und Kunsthändlers Victor Rheins ist kaum etwas bekannt. Die Kurzbiografie in Dresslers Kunsthandbuch 1930 nennt als Ausbildungsstätten die Akademien in Düsseldorf und München, seine Mitgliedschaft im Reichsverband Bildender Künstler und erwähnt das Märkische Museum, Berlin, als Besitzer eines Werkes (Dresslers Kunsthandbuch 1930. S. 812).
Für die Zeit vor 1910 ist sein Aufenthalt in Köln bekannt. Ausstellungsbeteiligungen sind, mit Ausnahme der Beteiligung an der „Großen Berliner Kunstausstellung“ (1925 und 1926), keine bekannt.
Bereits vor der Eröffnung seiner Berliner Kunsthandlung oder als Vorbereitung auf diese betätigte er sich als „marchand amateur“ und schaltete Suchanzeigen in Kunsthandelszeitschriften, wie beispielsweise 1909: „Ad. von Menzel. Handzeichnungen-Studien kauft V. Rheins, Köln, Vogelbergstrasse 37“ (Anzeige in: Der Kunstmarkt. Nr. 39 v. 10. 9. 1909, S. 315), oder 1910, jetzt in Berlin wohnhaft: „Original-Handzeichnungen von Klinger, Menzel, H. v. Marées sucht zu kaufen V. Rheins, Berlin-Grunewald, Trabenerstraße 19“ (Anzeige in: Der Kunstmarkt. Nr. 24 v. 18. 3. 1910, S. 209), weitere Suchanzeigen erbaten Angebote von Werken von Gotthardt Kuehl (Der Kunstmarkt. Nr. 28 v. 15. 4. 1910, S. 251) und von Adolph von Menzel (Nr. 31 v. 6. 5. 1910, S. 273). Weitere Suchanzeigen, beispielsweise für Menzel und Sperl-Arbeiten (Der Kunstmarkt. Nr. 38 v. 5. 8. 1910, S. 331), erschienen erstmals unter der Galerieanschrift: Victor Rheins, Berlin, Kunsthandlung Unter den Linden 71.
Die Ausstellungen bei Viktor Rheins waren reine Verkaufsausstellungen, die wenigen Berichte, meist in der Zeitschrift „Kunstmarkt“, waren abgedruckte Pressemeldungen der Galerie, mit Erwähnungen neu ausgestellter Werke, meist verbunden mit Verkaufsmeldungen, wie beispielsweise: „Berlin, die Kunsthandlung Victor Rheins, Unter den Linden 71, bringt neu einige Gemälde von Hans Thoma, Trübner, Menzel, Liebermann, Leistikow zur Ausstellung sowie ein großes Gemälde des Worpsweders Hans am Ende ‚Birkenhain’. Das den Besuchern bekannte Josef Israelssche Gemälde ‚Frau am Fenster mit Kind in der Wiege’ ging in auswärtigen Privatbesitz über und erzielte den Preis von 13000 Mk.“ (Der Kunstmarkt. Nr. 7 v. 15. 11. 1912, S. 69) oder: „Die Kunsthandlung Victor Rheins bringt neu von Slevogt eine ältere Waldlandschaft und ein Figurenbild; von Hodler den ‚Rosengarten’ und ‚Genfer See’, Hans Thoma ‚Schwarzwaldlandschaft’, ferner Werke von M. Liebermann, Eugène Carrière, Troyon, Leibl (aus der Sammlung Seeger). - Slevogts ‚Männerbildnis’, Liebermanns ‚Großes Strandbild’, Leistikows ‚Winter im Grunewald’, Buchholz’ ‚Oberweimar’ sowie Zügels älteres Tierbild gingen in Sammlerbesitz über.“ (Der Kunstmarkt. Nr. 37 v. 13. 6. 1913, S. 315)
Im Mai 1918 schaltete der Kunsthändler eine Anzeige aus Protest gegen die Einführung der 15 % Luxussteuer auf jedes an eine Privatperson verkaufte Kunstwerk: „Beim Inkrafttreten des Kunststeuer-Gesetzes schließe ich das Geschäft wegen Unrentabilität“ (zitiert bei Verena Tafel 1987, S. 203). Das Gesetz wurde 1920 wieder aufgehoben, und Victor Rheins betrieb seinen Kunsthandel weiter.
Neben den Sammlern waren die Museen wichtige Kunden von Rheins und auch diese Verkäufe wurden regelmässig auch in Anzeigen publiziert. „Es kauften s. Zt.: Museum Aachen (Skarbina); Kunsthalle Bremen (Buchholz); Nationalgalerie Berlin (Steffeck, Spitzweg); Museum Essen (Lenbach, Seibels); Kunsthalle Hamburg (Blechen): Nordböhmisches Gewerbe-Museum Reichenberg (Menzel, Lenbach, Zügel, Spitzweg); Museum Cottbus (Blechen) usw. usw.“ (Anzeige in: Kunst und Künstler. H. 6 v. März 1926, Anzeigenseite 2)
Eine kleine Übersicht über die Künstler des Kunsthandelsangebotes der Galerie Victor Rheins nennt, neben vereinzelten französischen Künstlern wie Gustave Courbet, Karl Daubigny, Camille Pissarro und Constant Troyon, vorwiegend Künstler des 19. Jahrhunderts wie Karl Blechen, Karl Buchholz, Jozef Israëls, Franz von Lenbach, Walter Leistikow, Adolph Menzel, Paul Schad-Rossa, Charles Schuch, Franz Skarbina, Carl Spitzweg, Carl Steffeck, Hans Thoma, Wilhelm Trübner, Fritz von Uhde, Heinrich Zügel, daneben (meist frühe Arbeiten) von Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt, vereinzelt auch zeitgenössische Künstler wie Hans Am Ende, Ferdinand Hodler, Olof Jernberg, Ernst Oppler, Emil Orlik, Paul Plontke und Willy Ter Hell.
In den Dreissigerjahren erfolgten mehrere Umzüge: Um 1937 an die Adresse Unter den Linden 68, ab etwa 1939 in die Kleine Mauerstrasse 1, wo er bis 1943 festgestellt werden kann.
Nachweise:
Dressler 1923; Handbuch des Kunstmarktes 1926; Maecenas 1927; Maecenas 1930; Dressler 1930
Verena Tafel: Kunsthandel in Berlin vor 1945.- in: Kunst Konzentriert 1987.- Berlin 1987. S. 195-224; zu Rheins S. 203
Lektoriert Pucks
Transkription
RHEINS, Victor
VICTOR RHEINS
KUNSTHANDLUNG VICTOR RHEINS
Adresse: BERLIN, Preussen/Provinz Brandenburg (Berlin), Unter den Linden 71 (1910-1936); Unter den Linden 68 (1937-1938); Kleine Mauerstrasse 1 (1939-1943)
Inhaber: Victor Rheins
Bestand: 1910- (1943)
Charakteristik: Kunsthandlung
„Kunsthandlung Victor Rheins Berlin U. d. Linden 71. Gth. I, part., vis à vis Bristol. Originale v. Gebhardt (Ill. Zyklus), Menzel, Thoma.“ (Anzeige in: Pan. Nr. 13 v. 1. 5. 1911, Anzeigenseite); „Kaufe: Öl- und Aquarellbilder von Skarbina † (Berl. Stadt [-] und Beleuchtungsmotive nur), Menzel, Arth. Kampf, Hans Thoma, Buchholz, Blechen, frühe Stadler, Lenbach, Leibl, Zeichnungen und Radierungen, Frühdrucke und seltene Thoma-Lithographien. Victor Rheins. Kunsthandlung. Berlin NW 7, Unter den Linden 71“ (Anzeige in: Der Kunstmarkt. Nr. 6 v. 10. 11. 1911, S. 67); „Zu einer später bei mir stattfindenden Aquarelle-Ausstellung kaufe: Aquarelle von Ad. Menzel † , Thoma, Schönleber, Buchholz † , Alt † , Blechen † , Daumier † , Liebermann, Kalckreuth, Klinger, Marées † , Mesdag, Rethel, Richter, Rottmann, Stauffer, Trübner, Zorn. Victor Rheins. Kunsthandlung. Berlin NW 7, Unter den Linden 71“ (Anzeige in: Der Kunstmarkt. Nr. 29 v. 12. 4. 1912, S. 258); „Victor Rheins, Berlin N.W. 7, Unter den Linden 71 gegen Hôtel Bristol, Hof links. Gemälde von Menzel, Leibl, Schuch, Trübner, Sperl, Uhde, Lenbach, Spitzweg - Pissarro, Hodler, Liebermann - Slevogt - große Kollektion Walter Leistikow; - ferner F. v. Raysky, Buchholz, Blechen.-“ (Anzeige in: Kunstchronik und Kunstmarkt. Nr. 42 v. 5. 9. 1913, Umschlagseite 2); „Kunsthandlung Victor Rheins […] Deutsche Maler - Keine Bilder von Nachäffern, Engländern, Dieben, Japanern und anderem Gesindel“ (Anzeige in: Kunst und Künstler. 1914/15, S. 285); „Kunsthandlung Victor Rheins kauft Gemälde altberliner Schule […]“ (Anzeige in: Die Kunst für Alle. H. v. September 1922, Anzeigenseite IX); „Kaufe Gemälde altberliner Schule […]“ (Anzeige in: Kunst und Künstler. H. 3 v. Dezember 1925, Anzeigenseite 6); „Victor Rheins stellt aus: Thoma, Menzel, Trübner, Hagemeister, Kuehl, Orlik, Oppler, Plontke, Ter Hell, Liebermann, Langhammer […]“ (Anzeige in: Kunst und Künstler. H. 9 v. Juni 1926, Anzeigenseite 5); „Kunsthandlung Victor Rheins. Berlin NW 7, Unter den Linden 71, gegenüber Hotel Bristol, Hof links. Gemälde zeitgenössischer Maler und Altberliner Meister. Fernruf: Zentrum Nr. 4307“ (Anzeige in: Dresslers Kunsthandbuch.- Berlin 1930, S. 1358)
Bemerkung:
Über das Leben des 1872 geborenen Malers und Kunsthändlers Victor Rheins ist kaum etwas bekannt. Die Kurzbiografie in Dresslers Kunsthandbuch 1930 nennt als Ausbildungsstätten die Akademien in Düsseldorf und München, seine Mitgliedschaft im Reichsverband Bildender Künstler und erwähnt das Märkische Museum, Berlin, als Besitzer eines Werkes (Dresslers Kunsthandbuch 1930. S. 812).
Für die Zeit vor 1910 ist sein Aufenthalt in Köln bekannt. Ausstellungsbeteiligungen sind, mit Ausnahme der Beteiligung an der „Großen Berliner Kunstausstellung“ (1925 und 1926), keine bekannt.
Bereits vor der Eröffnung seiner Berliner Kunsthandlung oder als Vorbereitung auf diese betätigte er sich als „marchand amateur“ und schaltete Suchanzeigen in Kunsthandelszeitschriften, wie beispielsweise 1909: „Ad. von Menzel. Handzeichnungen-Studien kauft V. Rheins, Köln, Vogelbergstrasse 37“ (Anzeige in: Der Kunstmarkt. Nr. 39 v. 10. 9. 1909, S. 315), oder 1910, jetzt in Berlin wohnhaft: „Original-Handzeichnungen von Klinger, Menzel, H. v. Marées sucht zu kaufen V. Rheins, Berlin-Grunewald, Trabenerstraße 19“ (Anzeige in: Der Kunstmarkt. Nr. 24 v. 18. 3. 1910, S. 209), weitere Suchanzeigen erbaten Angebote von Werken von Gotthardt Kuehl (Der Kunstmarkt. Nr. 28 v. 15. 4. 1910, S. 251) und von Adolph von Menzel (Nr. 31 v. 6. 5. 1910, S. 273). Weitere Suchanzeigen, beispielsweise für Menzel und Sperl-Arbeiten (Der Kunstmarkt. Nr. 38 v. 5. 8. 1910, S. 331), erschienen erstmals unter der Galerieanschrift: Victor Rheins, Berlin, Kunsthandlung Unter den Linden 71.
Die Ausstellungen bei Viktor Rheins waren reine Verkaufsausstellungen, die wenigen Berichte, meist in der Zeitschrift „Kunstmarkt“, waren abgedruckte Pressemeldungen der Galerie, mit Erwähnungen neu ausgestellter Werke, meist verbunden mit Verkaufsmeldungen, wie beispielsweise: „Berlin, die Kunsthandlung Victor Rheins, Unter den Linden 71, bringt neu einige Gemälde von Hans Thoma, Trübner, Menzel, Liebermann, Leistikow zur Ausstellung sowie ein großes Gemälde des Worpsweders Hans am Ende ‚Birkenhain’. Das den Besuchern bekannte Josef Israelssche Gemälde ‚Frau am Fenster mit Kind in der Wiege’ ging in auswärtigen Privatbesitz über und erzielte den Preis von 13000 Mk.“ (Der Kunstmarkt. Nr. 7 v. 15. 11. 1912, S. 69) oder: „Die Kunsthandlung Victor Rheins bringt neu von Slevogt eine ältere Waldlandschaft und ein Figurenbild; von Hodler den ‚Rosengarten’ und ‚Genfer See’, Hans Thoma ‚Schwarzwaldlandschaft’, ferner Werke von M. Liebermann, Eugène Carrière, Troyon, Leibl (aus der Sammlung Seeger). - Slevogts ‚Männerbildnis’, Liebermanns ‚Großes Strandbild’, Leistikows ‚Winter im Grunewald’, Buchholz’ ‚Oberweimar’ sowie Zügels älteres Tierbild gingen in Sammlerbesitz über.“ (Der Kunstmarkt. Nr. 37 v. 13. 6. 1913, S. 315)
Im Mai 1918 schaltete der Kunsthändler eine Anzeige aus Protest gegen die Einführung der 15 % Luxussteuer auf jedes an eine Privatperson verkaufte Kunstwerk: „Beim Inkrafttreten des Kunststeuer-Gesetzes schließe ich das Geschäft wegen Unrentabilität“ (zitiert bei Verena Tafel 1987, S. 203). Das Gesetz wurde 1920 wieder aufgehoben, und Victor Rheins betrieb seinen Kunsthandel weiter.
Neben den Sammlern waren die Museen wichtige Kunden von Rheins und auch diese Verkäufe wurden regelmässig auch in Anzeigen publiziert. „Es kauften s. Zt.: Museum Aachen (Skarbina); Kunsthalle Bremen (Buchholz); Nationalgalerie Berlin (Steffeck, Spitzweg); Museum Essen (Lenbach, Seibels); Kunsthalle Hamburg (Blechen): Nordböhmisches Gewerbe-Museum Reichenberg (Menzel, Lenbach, Zügel, Spitzweg); Museum Cottbus (Blechen) usw. usw.“ (Anzeige in: Kunst und Künstler. H. 6 v. März 1926, Anzeigenseite 2)
Eine kleine Übersicht über die Künstler des Kunsthandelsangebotes der Galerie Victor Rheins nennt, neben vereinzelten französischen Künstlern wie Gustave Courbet, Karl Daubigny, Camille Pissarro und Constant Troyon, vorwiegend Künstler des 19. Jahrhunderts wie Karl Blechen, Karl Buchholz, Jozef Israëls, Franz von Lenbach, Walter Leistikow, Adolph Menzel, Paul Schad-Rossa, Charles Schuch, Franz Skarbina, Carl Spitzweg, Carl Steffeck, Hans Thoma, Wilhelm Trübner, Fritz von Uhde, Heinrich Zügel, daneben (meist frühe Arbeiten) von Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt, vereinzelt auch zeitgenössische Künstler wie Hans Am Ende, Ferdinand Hodler, Olof Jernberg, Ernst Oppler, Emil Orlik, Paul Plontke und Willy Ter Hell.
In den Dreissigerjahren erfolgten mehrere Umzüge: Um 1937 an die Adresse Unter den Linden 68, ab etwa 1939 in die Kleine Mauerstrasse 1, wo er bis 1943 festgestellt werden kann.
Nachweise:
Dressler 1923; Handbuch des Kunstmarktes 1926; Maecenas 1927; Maecenas 1930; Dressler 1930
Verena Tafel: Kunsthandel in Berlin vor 1945.- in: Kunst Konzentriert 1987.- Berlin 1987. S. 195-224; zu Rheins S. 203
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