Linne, Ziegert & Co
Werner J. Schweiger




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Merkliste
Werkdaten
Inventarnummer
BG-WJS-M-1,81
Person / Körperschaft
Titel
Linne, Ziegert & Co
[Eintrag für geplante Publikation "Lexikon des Kunsthandels der Moderne im deutschsprachigen Raum 1905-1937"]
Datierung
2005 - 2011
Gattung
Material / Technik
digital
Creditline
Zustiftung Christa M. Schweiger, Wien; und Wolfgang Wittrock, Berlin, 2005 - 2011
Geografischer Bezug
Konvolut
Kunstarchiv Werner J. Schweiger
Eigentümer*in
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Erwerbsjahr
2016
Erwerbsart
Sammlung
Urheber*innenrecht
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Eigentümer*in
Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Berlin, DE
Erwerbsjahr
2016
Erwerbsart
Zustiftung
Sammlung
Künstler*innen-Archive
Urheber*innenrecht
Berlinische Galerie / Wolfgang Wittrock
Texte
Transkription
LINNE, ZIEGERT & CO
Adresse: BREMEN, Freie Hansestadt Bremen, Kohlhökerstr. 14
Inhaber: Ferdinand Adolph Linne, Otto Erich Ziegert (persönlich haftende Gesellschafter)
Bestand: (1923-1924)
Charakteristik: Kunst- und Buchhandlung
Ausstellungen:
1923: Otto Gleichmann; Fritz Stuckenberg; Walter Dexel, László Moholy-Nagy; „G-Gruppe“ (dabei u. a. Werner Graeff)
1924: Otto Gleichmann; Dora Bromberger
Bemerkung:
Die Kunst- und Buchhandlung „Linne, Ziegert & Co“ in der Kohlhökerstr. 14 war eine Kommanditgesellschaft mit zwei persönlich haftenden Gesellschaftern, dem Bremer Maler Ferdinand Adolph Linne und Otto Erich Ziegert (Bremer Adressbuch 1924; Mit Dank an Dr. Thomas Elsmann, Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, für den Hinweis).
Neben dem Eintrag im „Bremer Adressbuch“ von 1924 ist die Kunsthandlung nach derzeitigem Wissensstand lediglich über die in Künstlermonographien dokumentierten Ausstellungen nachzuweisen. Alle belegbaren Ausstellung fanden 1923 und 1924 statt: Nach Otto Gleichmann (Otto Gleichmann 1987, S. 102) folgte die erste Einzelausstellung von Fritz Stuckenberg in einer Galerie (Fritz Stuckenberg 1993, S. 40 und 235). Juni/Juli 1923 stellten Walter Dexel und László Moholy-Nagy aus (Walter Dexel 1979, S. 190), im Oktober/November stellte sich die „G-Gruppe“ in Bremen vor. Diese Gruppe um die von Hans Richter herausgegebene Zeitschrift „G-Material zur elementaren Gestaltung“ (1923-1926) bestand u. a. aus den Künstlern Hans Arp, Theo van Doesburg, Werner Graeff, Raoul Hausmann, Ludwig Hilberseimer, El Lissitzky, Mies van der Rohe, Hans Richter und Kurt Schwitters (Werner Graeff 1962). Welche davon neben Werner Graeff ausgestellt haben, ist nicht bekannt. 1924 ist eine weitere Ausstellung von Otto
Gleichmann tradiert (Dank an Petra Wenzel, Isernhagen für den Hinweis), im selben Jahr stellte die Bremer Künstlerin Dora Bromberger neue Arbeiten aus (Hannelore Cyrus 2005, S. 89), wozu es in der Rezension von Robert Kain hiess: „Der günstige Eindruck, den man dort von Dora Bromberger gewinnen konnte, wird in der neuen Ausstellung nachhaltigst unterstrichen. Man sieht ein Können, das sich bei der Betonung einer starken persönlichen Note doch frei hält von Übertreibung und sich dem Gesamtrahmen des guten Zeitniveaus als wertvolle Erscheinung glücklich einfügt.“ (Bremer Nachrichten. 30. 3. 1924) . Weitere Aktivitäten der Galerie können derzeit nicht festgestellt werden.
Erich Ziegert dürfte Mitte der Zwanzigerjahre nach Berlin übersiedelt sein und dort eine Kunsthandlung eröffnet haben. Im Berliner Adressbuch ist ab 1927 sowohl eine „Kunsthandlung E. Ziegert“ mit der Anschrift Wittenbergplatz 3a eingetragen wie auch an derselben Anschrift die Wohnung von Erich Ziegert.
Dass diese Galerie ident mit der Bremer Kunsthandlung ist, darf angenommen werden, denn 1928 wird an derselben Adresse auch Adolf Linne genannt, ohne im Berliner Adressbuch aufzuscheinen. Sowohl Linne als auch Ziegert werden mit der Anschrift Wittenbergplatz 3a in einem Brief von Otto Gleichmann genannt. Der Künstler soll dort 1928 eine Ausstellung beschickt haben. (Dank an Petra Wenzel, Isernhagen für den Hinweis).
Nach 1932 ist Erich Ziegert als „Geschäftsführer“ mit der Anschrift An der Apostelkirche 1 im Berliner Adressbuch eingetragen. Das weist darauf hin, dass er ident ist mit jenem Erich Ziegert (1900-1978), der seit 1933 gemeinsam mit Hans Kaiser Geschäftsführer von „Deutsches Heimatwerk“ war, einer nationalsozialistisch geprägten Gesellschaft zur Verbreitung und Förderung von Volkskunst und bäuerlicher Handwerkskultur (Monika Luise Ständecke 2004).
Nachweise:
Werner Graeff: Über die sogenannte „G-Gruppe“.- in: Werk und Zeit. Nr. 11, 1962
Walter Dexel. Bilder, Aquarelle, Collagen, Leuchtreklame, Typographie.- Münster 1979
Otto Gleichmann 1887-1963. Zum 100. Geburtstag.- Hannover 1987
Fritz Stuckenberg 1881-1944. Retrospektive.- Berlin 1993
Monika Luise Ständecke: Das Deutsche Heimatwerk. Idee, Ideologie und Kommerzialisierung.- München 2004
Hannelore Cyrus: Zwischen Tradition und Moderne. Künstlerinnen und die bildende Kunst in Bremen bis Mitte des 20. Jahrhunderts.- Bremen 2005
Transkription
LINNE, ZIEGERT & CO
Adresse: BREMEN, Freie Hansestadt Bremen, Kohlhökerstr. 14
Inhaber: Ferdinand Adolph Linne, Otto Erich Ziegert (persönlich haftende Gesellschafter)
Bestand: (1923-1924)
Charakteristik: Kunst- und Buchhandlung
Ausstellungen:
1923: Otto Gleichmann; Fritz Stuckenberg; Walter Dexel, László Moholy-Nagy; „G-Gruppe“ (dabei u. a. Werner Graeff)
1924: Otto Gleichmann; Dora Bromberger
Bemerkung:
Die Kunst- und Buchhandlung „Linne, Ziegert & Co“ in der Kohlhökerstr. 14 war eine Kommanditgesellschaft mit zwei persönlich haftenden Gesellschaftern, dem Bremer Maler Ferdinand Adolph Linne und Otto Erich Ziegert (Bremer Adressbuch 1924; Mit Dank an Dr. Thomas Elsmann, Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, für den Hinweis).
Neben dem Eintrag im „Bremer Adressbuch“ von 1924 ist die Kunsthandlung nach derzeitigem Wissensstand lediglich über die in Künstlermonographien dokumentierten Ausstellungen nachzuweisen. Alle belegbaren Ausstellung fanden 1923 und 1924 statt: Nach Otto Gleichmann (Otto Gleichmann 1987, S. 102) folgte die erste Einzelausstellung von Fritz Stuckenberg in einer Galerie (Fritz Stuckenberg 1993, S. 40 und 235). Juni/Juli 1923 stellten Walter Dexel und László Moholy-Nagy aus (Walter Dexel 1979, S. 190), im Oktober/November stellte sich die „G-Gruppe“ in Bremen vor. Diese Gruppe um die von Hans Richter herausgegebene Zeitschrift „G-Material zur elementaren Gestaltung“ (1923-1926) bestand u. a. aus den Künstlern Hans Arp, Theo van Doesburg, Werner Graeff, Raoul Hausmann, Ludwig Hilberseimer, El Lissitzky, Mies van der Rohe, Hans Richter und Kurt Schwitters (Werner Graeff 1962). Welche davon neben Werner Graeff ausgestellt haben, ist nicht bekannt. 1924 ist eine weitere Ausstellung von Otto
Gleichmann tradiert (Dank an Petra Wenzel, Isernhagen für den Hinweis), im selben Jahr stellte die Bremer Künstlerin Dora Bromberger neue Arbeiten aus (Hannelore Cyrus 2005, S. 89), wozu es in der Rezension von Robert Kain hiess: „Der günstige Eindruck, den man dort von Dora Bromberger gewinnen konnte, wird in der neuen Ausstellung nachhaltigst unterstrichen. Man sieht ein Können, das sich bei der Betonung einer starken persönlichen Note doch frei hält von Übertreibung und sich dem Gesamtrahmen des guten Zeitniveaus als wertvolle Erscheinung glücklich einfügt.“ (Bremer Nachrichten. 30. 3. 1924) . Weitere Aktivitäten der Galerie können derzeit nicht festgestellt werden.
Erich Ziegert dürfte Mitte der Zwanzigerjahre nach Berlin übersiedelt sein und dort eine Kunsthandlung eröffnet haben. Im Berliner Adressbuch ist ab 1927 sowohl eine „Kunsthandlung E. Ziegert“ mit der Anschrift Wittenbergplatz 3a eingetragen wie auch an derselben Anschrift die Wohnung von Erich Ziegert.
Dass diese Galerie ident mit der Bremer Kunsthandlung ist, darf angenommen werden, denn 1928 wird an derselben Adresse auch Adolf Linne genannt, ohne im Berliner Adressbuch aufzuscheinen. Sowohl Linne als auch Ziegert werden mit der Anschrift Wittenbergplatz 3a in einem Brief von Otto Gleichmann genannt. Der Künstler soll dort 1928 eine Ausstellung beschickt haben. (Dank an Petra Wenzel, Isernhagen für den Hinweis).
Nach 1932 ist Erich Ziegert als „Geschäftsführer“ mit der Anschrift An der Apostelkirche 1 im Berliner Adressbuch eingetragen. Das weist darauf hin, dass er ident ist mit jenem Erich Ziegert (1900-1978), der seit 1933 gemeinsam mit Hans Kaiser Geschäftsführer von „Deutsches Heimatwerk“ war, einer nationalsozialistisch geprägten Gesellschaft zur Verbreitung und Förderung von Volkskunst und bäuerlicher Handwerkskultur (Monika Luise Ständecke 2004).
Nachweise:
Werner Graeff: Über die sogenannte „G-Gruppe“.- in: Werk und Zeit. Nr. 11, 1962
Walter Dexel. Bilder, Aquarelle, Collagen, Leuchtreklame, Typographie.- Münster 1979
Otto Gleichmann 1887-1963. Zum 100. Geburtstag.- Hannover 1987
Fritz Stuckenberg 1881-1944. Retrospektive.- Berlin 1993
Monika Luise Ständecke: Das Deutsche Heimatwerk. Idee, Ideologie und Kommerzialisierung.- München 2004
Hannelore Cyrus: Zwischen Tradition und Moderne. Künstlerinnen und die bildende Kunst in Bremen bis Mitte des 20. Jahrhunderts.- Bremen 2005
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