Out and About. Queere Sichtbarkeiten in der Sammlung der Berlinischen Galerie
Eine Vielzahl von Objekten in der Sammlung der Berlinischen Galerie weisen direkte oder indirekte Verbindungen zu queeren Themen auf: sei es, weil die Künstler*innen Teil der Szene sind/waren oder in ihrer Kunst Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierung verhandelt werden. Werke, unter anderem von Nan Goldin (*1953), Hannah Höch (1889 – 1978) oder Herbert Tobias (1924 – 1982), zeigen beispielhaft Perspektiven der LSBTIQ* (Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Trans-, Inter* und queeren) Communities, die oftmals unbeachtet bleiben. In dem Onlineprojekt „Out and About“ der Volontär*innen der Berlinischen Galerie werden Fotografien, Gemälde, Arbeiten auf Papier und ein Film auf ihre queeren Lesbarkeiten untersucht. Um diverse Stimmen zu Wort kommen zu lassen, wurden externe Autor*innen dazu eingeladen, sich mit ausgewählten Objekten auseinanderzusetzen. Ihre Beiträge bereichern und ergänzen die Texte des überwiegend weißen, heterosexuellen Volontär*innen-Teams. Dabei spielen die Künstler*innen im Verhältnis zu ihrem Kunstwerk genauso eine Rolle wie die gesellschaftlichen und historischen Verweise auf queere Lebensrealitäten. Der Titel „Out and About“ bezieht sich einerseits auf „Being Out and About“: aktiv draußen unterwegs zu sein – oft, nachdem dies länger nicht möglich war. Andererseits ist es eine Anspielung auf die Redewendung „Coming Out of the Closet“, die den Moment im Leben von vielen LSBTIQ* Menschen beschreibt, sich vor sich selbst und anderen zur eigenen queeren Identität zu bekennen. Neben der Präsentation der Werke auf der Website und in Sammlung Online gibt es ein vielseitiges Rahmenprogramm. Darunter auch ein Filmtag, der in Zusammenarbeit mit dem „XPosed. Queer Film Festival Berlin“ kuratiert wurde. Mit „Out and About“ möchten die Volontär*innen einen Beitrag dazu leisten, alternative Lebensweisen in heteronormativen Gesellschaftsstrukturen sichtbar zu machen: in den 1920er Jahren, während der NS-Zeit, im Nachkriegs-Deutschland und in unserer Gegenwart. Damit setzen sie sich für die Sensibilisierung für queere Sichtbarkeiten in der Sammlung der Berlinischen Galerie ein.
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